Neue Zentralmoschee in Köln – Baubeginn in wenigen Monaten

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In wenigen Monaten soll mit dem Bau der neuen Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld begonnen werden. Das Gebäude wird zwei Minarette haben, und Platz für 1.200 Gläubige bieten. Die Ditib (Abkürzung für die türkische Version von „Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religionen e.V.“) finanziert den Bau aus Spenden aus ganz Deutschland.

Im Vorfeld war das Bauvorhaben ziemlich umstritten. Rechtspopulistische Vereinigungen liefen Sturm gegen die Moschee, auch aus ernstzunehmenden Lagern kam Kritik: So sprach sich der Publizist Ralph Giordano im Zuge der Diskussion gegen die Burka der türkischen Frauen aus und entfachte damit eine heftige Diskussion.

Ich finde die Argumente der Burka-Gegner gar nicht mal so falsch: Dieser FAZ-Artikel sagt das in schöneren Worten, für mich ist die Burka ein Symbol der Unterdrückung der Frau. Eine Differenzierung von Menschen aufgrund ihres Geschlechtes ist in Deutschland nunmal scheiße, egal, ob der Islam das so vorschreibt, oder nicht. Die Bibel oder der Papst schreiben auch eine Menge Dinge vor, an die sich heutige Christen nur in eingeschränktem Maße halten (z.B. die Abtreibung zu verdammen). Diesen Schritt zur weiteren Mäßígung seiner menschenrechtlich inakzeptablen Inhalte muss der Islam meiner Meinung in Deutschland gehen, oder er wird hier niemals als gleichwertige Religion akzeptiert werden.

Gerade deswegen halte ich jedoch die Moschee für eine gute Sache. So verschwinden die Hinterhof- und Lagerhallen-Moscheen, die den Gläubigen das Gefühl geben, sie würden vom „deutschen“ Staat unterdrückt und kleingehalten. Da schwindet bei denen natürlich auch die Bereitschaft, sich in irgendeiner Weise zu öffnen. Ein richtiges Gotteshaus für islamische Gläubige ist eine gute Sache, weil es das Selbstbewusstsein der islamischen Menschen stärkt, und das Gefühl, dazuzugehören.

Die Betreiber der Moscheen bieten auch extra Führungen an, vielleicht einfach mal hingehen und sehen, was da genau gebaut wird. Man wird feststellen, dass die Nachrichten, die einen gegen den Islam aufhetzen, übertrieben sind.

Es handelt sich letzten Endes „nur“ um ein Gotteshaus, die Debatte um frauenrechtliche Probleme in der Interpretation der Religion ist wichtig, sollte aber vom Moscheebau unabhängig geführt werden.

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