Punks am Hafen – eine kleine Geschichte

Heute gibt´s wieder ein kleines, aber feines und kurioses Geschichtsstündlein für unsere Leser 🙂 . Und zwar hab ich da letztens was gehört, das ich so cool fand, das ich es gleich mit euch teilen muss!!

Der Hamburger Hafen Flickr/stadtfahrt-hamburg

Nehmt euch ein Tässlein Tee, einen Keks und macht es euch flauschig-bequem in eurem Schreibtischstuhl, wenn ihr das hier lest. Jetzt kommt Geschichtenerzählerin Julia 😉 … nee, Scherz. Aber dennoch möchte ich euch eine schöne, verrückte Geschichte aus unserer wunderbaren Stadt Hamburg erzählen. Also, los geht´s!

Ihr kennt doch bestimmt diese bunten Häuser direkt am Hafen, neben den Landungsbrücken? „Kein Mensch ist illegal“, brüllt ein Hausrücken, wenn man die Straße hinunter spaziert. Wildwachsende Sträucher in Blumentöpfe, kuschelige Bars, unzählige bunte Bilder, Parolen und Punks bzw. Alternative, dir ausgerechnet hier herum lungern. Ich wunderte mich: Der Hafen ist doch DER Dreh- und Angelpunkt für Hamburg? Das ließ die Stadtverwaltung zu? Nicht, dass es nicht schön wäre, ich liebe diese bunte, chaotische, herbe Fassade Hamburgs. Dennoch wunderte ich mich eben.

Ich recherchierte also ein bisschen und erfuhr erstaunliches: So standen die Häuser vor einigen Jahren nämlich noch leer. Hübsche, saubere, spiegelglatte Häuserchen, die nur so auf ädaquate, reiche und besonnene Hamburger wartete. Die Stadt rieb sich schon die Hände, freute sich auf eine weitere noble Stelle der Stadt. Doch – peng – zu früh gefreut! Sie hatten die Rechnung ohne die Punks gemacht. Diese, obdachlos und des ewigen Winters satt, dachten sich, dass diese Häuser nun ja wirklich lange genug leer gestanden hätten und zogen prompt dort ein.

Das gefiel der Politik natürlich überhaupt nicht. So entbrannte ein Krieg zwischen Hamburg und den Linken. Oft genug stürmten Polizisten die Häuser, schmissen die Punks raus. Aber ohne Erfolg – sie zogen immer wieder dort ein. Nach einiger Zeit trommelten sie Punks aus allen Herrengottsländern zusammen, die nach Hamburg strömten, um dort Halligalli zu machen – sprich, zu demonstrieren. Sie setzten sich gemeinsam dafür ein, dass die Punks wohnen bleiben durften.

Wie ging die Geschichte aus?
Unglaublich, aber wahr: Die Hansestadt hat die Häuser den Punks GESCHENKT! Nun sind die einst Obdachlosen Hausbesitzer direkt am Hafen. Hamburg hatte die Schnauze vom Stress gestrichen voll und zog ihre Konsequenzen, bzw. offenbar den politischen Schwanz ein 😉 . Ich habe herzlich gelacht bei dieser Geschichte und war beeindruckt von der linken Solidarität und was diese hier bewirken konnte. Ich bin sonst seeehr unpolitisch, interessiere mich für Parteien und co. gar nicht, aber diese Geschichte hat mir ein Schmunzeln auf das Gesicht gezaubert. Übrigens findet ihr hier die offizielle Seite des Hamburger Hafens.

Was denkt ihr? Eine schöne oder unfassbare Geschichte??

1 comment on “Punks am Hafen – eine kleine Geschichte

  1. Michi

    War schon ’nen Riesenskandal damals. Aber ich finde es war eine gute Aktion. Der klügere gibt nach oder nicht?

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