Mut zu Kultur: Bürgerbegehren gegen den Abriss des Kölner Schauspielhauses

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Der Kölner an sich lässt schon mal gern Fünfe gerade sein. Manchmal allerdings geht selbst dem entspanntesten Bürger so manche Entscheidung der Stadtpolitik zu weit. Der geplante Abriss des traditionellen Schauspielhauses inklusive Neubau sorgt schon eine Weile für jede Menge Zündstoff. Zwei Initiativen starteten nun jüngst ein Bürgerbegehren, das die scheinbar beschlossenen Sache wieder zur Diskussion bringen will.

Mit weniger als der Hälfte seiner Mitglieder hatte der Rat der Stadt Köln im Dezember vergangenen Jahres den Abriss des Schauspielhauses und der zugehörigen Opernterrassen, sowie einen Neubau an selber Stelle beschlossen. Gegner dieser Maßnahme ärgert dabei nicht nur, dass hier ein historisch bedeutender Bau der 50er Jahre dem Erdboden gleichgemacht wird, sondern vor allem auch der hohe Kostenapparat, der dabei entsteht. Eine Sanierung des Gebäudes würde, so die Experten, mehrere Millionen Euro sparen.

Mit dem Aufruf „Mut zu Kultur – Inhalt vor Fassade“ haben die beiden Initiativen „Köln kann auch anders“ und „Köln Komment“ bereits kurz nach der Ratsentscheidung ein Bürgerbegehren ins Leben gerufen, das die Diskussion neu entfachen und für eine Alternative plädieren will. Gemäß der Gemeindeordnung NRW ist jedem bei der Kommunalwahl in Köln wahlberechtigten Deutschen und EU-Bürger ab 16 Jahren mit Erstwohnsitz in Köln damit ein probates Mittel an die Hand gegeben, sich in die Kommunalpolitik einzumischen. Einziger Wermutstropfen: bisher ist noch jedes Bürgerbegehren in der Domstadt gescheitert.

Eine ganze Reihe von Kölner Unternehmen haben Sammelstationen eingerichtet, bei denen sich Stimmzettel abholen und auch wieder abgeben lassen. Ebenso besteht die Möglichkeit, einen Vordruck online herunterzuladen. Letzte Einsendemöglichkeit ist der 10., letzter persönlicher Abgabetermin der 14. März 2010.

Um die Werbetrommel für das Bürgerbegehren noch ein bisschen zu rühren und größere Aufmerksamkeit zu schaffen, ist ein eigener Wagen für den Rosenmontagszug gebaut worden, mit dem eine ganze Reihe prominenter in Köln ansässiger Künstler den Aufruf unterstützt (u.a. Gerhard Richter und Sigmar Polke).

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