Köln: Wie Alles seinen Anfang nahm

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Köln offenbart sein Wesen für die meisten Besucher in vielen kleinen Dingen, die so typisch für die Rhein-Metropole scheinen: der Kölsche Dialekt, das Klüngeln, der Karneval, das Kölsch als Lieblingsbier und so weiter. Doch wer glaubt, das gute alte Kölle damit schon vollständig erfasst zu haben, der irrt gewaltig.

Das moderne Köln zählt zu den bekanntesten und einflussreichsten Städten Deutschlands. Köln übersprang laut statistischen Erhebungen die Marke von 1 Million Einwohnern erstmals 2010 und ist damit heute die viertgrößte deutsche Stadt gemessen an der Bevölkerungszahl. Der Fläche nach ist Köln laut statistischem Bundesamt sogar die drittgrößte Metropole der Republik. Sowohl für die Kölner selbst als auch für die unzähligen Touristen gibt es viel zu entdecken, und die ebenso lange wie traditionsreiche Geschichte der Stadt hält viele Überraschungen bereit.

Die Anfänge: Köln in der Antike

Die historischen Wurzeln der Stadt reichen weit zurück. Schon in der Antike gab es hier in der günstigen Schnittstelle zweier Handelswege eine befestigte Siedlung, deren Gründung als Vorposten gegen den Stamm der Sugambrer im Gallischen Krieg für das Jahr 39 oder 38 vor Christus angenommen wird. Die hier geborene römischen Kaiserin Agrippina setzte sich für die Siedlung ein, und dank ihr erhielt die Stadt offiziell den Status einer römischen Kolonie unter dem Namen Colonia Claudia Ara Agrippinensium. Zum Ende des 1. Jahrhunderts nach Christus wurde das damalige Köln sogar zur Provinzhauptstadt, als der um die Siedlung gelegene Militärbezirk zur römischen Provinz ernannt wurde.

Das Leben im antiken Köln war offenbar abwechslungsreich. Kaum war sie zur römischen Kolonie geworden, wuchs und gedieh die Stadt prächtig, wirtschaftlich, städtebaulich und kulturell war der Aufschwung spürbar. Eine acht Meter hohe Stadtmauer diente als Bollwerk, die Eifelwasserleitung wurde als längstes Aquädukt der Römerzeit gebaut und versorgte die Stadt fortan mit Frischwasser. Was ihre Religion betraf, waren die Einwohner äußerst vielfältig: Neben den römischen Göttern wurden auch germanische, ägyptische oder persische Gottheiten in eigenen Kulten verehrt, Einflüsse aus allen Kolonien des Römischen Reiches waren hier zu spüren. Auch eine jüdische Gemeinde gab es, die früheste bisher eindeutig in Deutschland nachgewiesene.

Köln: Geschichtsträchtige Stadt am Rhein

Auch in den folgenden Jahrhunderten nahm die Stadt Köln einen bedeutenden Stellenwert ein, im Hochmittelalter war sie gar die größte Stadt des Reiches. In den unsicheren Zeiten, als die Franken die Herrschaft von den Römern übernahmen, erwies sich die Kirche als diejenige Institution, die der Bevölkerung die nötige Stabilität geben konnte. Das Christentum nahm in Köln eine immer bedeutendere Stellung ein, und andersherum verhielt es sich ebenso. Kirchenbauten sprossen wie Pilze aus dem Boden und schließlich wurde der Ruf nach einem Sakralbau laut, welcher dem Stand Kölns als Kirchen- sowie Handelszentrum gerecht werden würde.

Der daraus resultierende Bau des Kölner Dom ist heute vielleicht das wichtigste Wahrzeichen der Stadt. Über mehrere Jahrhunderte hinweg entstand dieses Meisterwerk der Baukunst und wurde dabei stummer Zeuge unzähliger historischer Veränderungen, die über die Stadt hereinbrachen. Die ambitionierten Pläne überstanden den Dreißigjährigen Krieg ebenso wie die Herrschaft der Franzosen und die der Preußen, bis der endlich fertiggestellte Dom im zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurde. Doch so wie sich die Stadt selbst erholte, wurde auch der Dom wiederaufgebaut und wacht heute über eine Metropole, deren Geschichte und kulturelle Highlights zur Erkundung einladen.

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