Bio-Gemüse aus dem Industriegebiet: Malzfabrik soll Dachfarm bekommen

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Die Malzfabrik in der Bessemerstrasse steht ohnehin bereits für eine nachhaltige und umweltfreundliche Sanierung und Nutzung von Gebäuden, und nun soll auf ihrem Dach auch noch eine Bio-Garten entstehen – Mitten im Gewerbegebiet.

Die Malzfabrik ist eine der ungewöhnlichsten Locations für Ausstellungen, Parties und kulturelle Veranstaltungen in Berlin. Hier finden Kreative einen Sammelplatz der besonderen Art, an dem sie nicht nur ihrer Arbeit nachgehen und der Phantasie freien Lauf lassen können, sondern sich auch in dem guten Gewissen aufhalten, in einer nachhaltig gestalteten Umgebung zu wirken. So stehen die energetische Sanierung des Gebäudes ebenso im Interesse der Betreiber wie die soziale und ökologische Gestaltung des Alltags in der Malzfabrik – Da passt eine Bio-Dachfarm doch wunderbar ins Konzept.

Umweltbewusstes Arbeiten in der Malzfabrik

Die ab 1914 von der Schultheiss Brauerei erbaute Malzfabrik ist heute zwar ein denkmalgeschütztes Gebäude, aber das heißt nicht, dass die Auflagen nicht mit modernen Bedürfnissen einer umweltverträglichen Sanierung vereint werden können. Seit 2008 laufen die Arbeiten an dem Gebäude, das mittlerweile zu einer der spannendsten Locations für Kulturveranstaltungen aller Art in der ganzen Hauptstadt gilt. Von der Abdichtung der Fenster und der Volldämmung der Wände über die Umstellung der Lichttechnik auf LED bis hin zur Einführung eines umweltschonenden Büroalltags steht Nachhaltigkeit im absoluten Fokus der Sanierung.

Alte Einrichtungsgegenstände wurden wiederverwertet, die in dem Gebäude ansässigen Firmen steigen nach und nach auf Bio-Seifen, Recycling-Papier, wiederverwendbare USB-Sticks statt aufwendiger Pressemappen, Fair-Trade-Kaffee und sonstige ökologische Büromaterialien um. Angeregt werden sie dazu durch den Green Guide, den die Betreiber der Malzfabrik zur Verfügung stellen. Zusätzlich finden hier regelmäßig Veranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit statt, die auch andere Firmen animieren sollen, es diesem Vorbild gleich zu tun.

Ein Bio-Garten für die Malzfabrik

Und nun soll auch die oberste Ebene der Malzfabrik für ein umweltfreundliches Projekt genutzt werden: Drei Berliner Unternehmer planen eine Dachfarm, auf der Bio-Gemüse angebaut und ökologische Fischzucht betrieben werden soll. Im Frühling 2013 sollen der Dachgarten auf einer Fläche von 7.000 m² und die in der Etage darunter angesiedelten Fischbehälter in Betrieb genommen werden, bis dahin liegt aber noch jede Menge Arbeit vor den Urban Farmern. Doch die Idee findet bereits jetzt Anklang – Und die drei Berliner sind nicht allein.

Denn das Phänomen Urban Farming zieht seit einiger Zeit immer größere Kreise. In immer mehr Industrienationen werden von engagierten Einwohnern mitten in der Stadt Bäume und Blumen gepflanzt und Nutzflächen angelegt. Auch in Berlin machten solche Aktivisten schon Schlagzeilen, am Moritzplatz lädt beispielsweise der „Prinzessinengarten“ zum Unkraut jäten, harken und ernten ein. Die geplante Dachfarm auf der Malzfabrik ist daher eine sinnvolle Weiterführung eines  vorbildlichen Trends, der das Bewusstsein für unsere Umwelt mitten in der Großstadt weckt, damit ein Problem angreift, das jeden einzelnen von uns betrifft, und eine Lösung aufzeigt, die nicht nur kreativ, sondern auch nützlich ist und zudem jede Menge gemeinschaftlich erlebten Spaß an der Arbeit verspricht.

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