60.000 Euro für ein Polizei-Raucherzimmer

Das neue Rauchverbot in öffentlichen Räumen sorgt immer wieder für geteilte Meinungen. Die einen sind dafür, die anderen dagegen. Und irgendwie versucht man einen Kompromiss für alle zu finden.

Seit dem 1.Januar ist in Hamburgs öffentlichen Gebäuden, Bahnhöfen und Restaurants Rauchverbot. Doch wie soll man es allen Recht machen? Schon vor dem 1.Januar gab es eigene Raucherräume um Nichtraucher zu schützen.

Kritik erntet in dieses Tagen das Hamburger Polizeirevier in Poppenbüttel
Das Revier will für ihren für ihre Kollegen einen Kompromiss finden, in dem sie einen Raucherraum einrichten, was eigentlich mittlerweile Routine in Firmen ist. Doch im Schatten des neuen Raucherverbotes kann es nicht einfach ein eigener Raum sein, nein, er müsste auch speziell ausgestattet sein. Der Raum bräuchte eine Abzugsanlage, damit kein Qualm nach draußen dringt. Prinzipiell eine gute Idee- würde der Umbau nicht 60.000 Euro kosten die der Steuerzahler zahlt.

Muss denn ein Raucherraum sein?
Das fragt sich mancher (Nicht-) Raucher. Wenn man sich die Fakten ansieht: Nein. Das Präsidium platzt laut offiziellen Angaben sowieso schon aus allen Nähten, da z.B. Teile des Landeskriminalamt bereits ausgezogen sind. Außerdem sind in dem fünf stöckigem Gebäude mehrere Fahrstühle vorhanden, die zum offenen Garagenkomplex führen, der zu dem sogar überdacht ist. Jeder der raucht kennt das Phänomen plötzlich nicht mehr rauchen zu müssen, wenn es heißt sich nach draußen bewegen zu müssen. Und die Raucher, die wirklich eine rauchen möchten werden sich diesen Weg auch machen. Ein Raucherraum wäre aus diesen Gesichtspunkten also eigentlich weniger sinnvoll.

„Noch ist aber keine Entscheidung getroffen“, so Polizeisprecher Ralf Meyer auf die Frage nach dem Raucherraum.
Wir dürfen gespannt sein.

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3 comments on “60.000 Euro für ein Polizei-Raucherzimmer

  1. Marian

    Wenn nun mal der Großteil der Polizisten raucht, dann sollten sie auch ein Raucherzimmer bekommen, verschönert doch den Arbeitsplatz und fördert die Motivation.

  2. Babette Post author

    Aber für 60.000 Euro? Zumal ich denke, dass ein Raucher ein ganz anderes Problem als das Verbot hat, wenn er nicht bereit ist mal eben vor die Tür zu gehen. Außerdem tut es ja der Gesundheit auch gut- und die brauchen wir an Hamburgs Polizisten ja wenn sie Verbrecher jagen wollen. 🙂

  3. Frank

    Ich arbeite bei einer Bundesbehörde und wir haben in unserer Dienststelle Raucherzimmer – ohne „spezielle Ausstattung“. Naja, wir haben eben Aschenbecher. Je nach Größe kosten die 10,00 EUR (Ascher) – 30,00 EUR (Standaschenbecher) pro Stück

    Bei uns sind die Raucherzimmer zwar auch nur ein Kompromiss, der zeitlich begrenzt wurde, aber meinen Vorgesetzten bereitet dieses „Problem“ keine besonders großen Kopfschmerzen. 😉

    Viele Grüße!
    Frank

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