Docks – Bier, Schweiß und Freudentränen

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Trockengelegt wird hier niemand. Ganz im Gegenteil. Im besten Fall ist der Laden rappelvoll, man schwitzt und das Bier fließt in Strömen. Sofern man als Gast dann überhaupt noch an die Bar kommt – in diesem Fall wird man doch trockengelegt. Irgendwie.

Seit Jahrzehnten ist das Docks einer der Dreh- und Angelpunkte in Hamburgs Clubszene. Livemusikfreunde werden ein „leider“ hinzufügen. Nicht, weil das Docks so furchtbar wäre – obwohl es in der Tat in Sachen Akustik und Bühnensicht einiges zu verbessern gäbe, –, sondern die Alternativen in der Hansestadt dürftig sind. Auch das Docks sollte, wie so viele Läden hier, schon mehrmals abgerissen werden, doch bisher konnte jeder Versuch abgewehrt werden.

Derzeit klafft direkt rechts vom Docks ein riesige Baulücke. Wo sich einst der „Sommersalon“ („die Älteren erinnern sich“ ) befand, soll unter der Ägide von Corny Littmann und Norbert Aust das sogenannte „Klubhaus“ entstehen. Die Betreiber des Schmidts-Theater wollen hier einen Ort für Livemusik, Theater und Gastronomie schaffen, das das Gebäude des Docks weit überragen wird.

Ob Bands aus aller Herren Länder oder illustres Partyvolk: Exotisches aller Art gab es hier, am Spielbudenplatz 19-21, schon immer zu sehen. Gottfried Hagenbeck kaufte 1863 das Haus Nr. 19, in dem Sohn Carl in seiner „Handluns-Menagerie“ später seltene Tiere präsentierte.

Legendär: Das „Kings of Independence“-eFstival

Hein Köllisch eröffnete 1884 in der Nr. 21 das „Universum“, wo er plattdeutsche Lieder und Theaterstücke aufführte. Sechs Jahre später erhält Erich Knopf für das Haus erstmalig die Konzession ein Lichtspieltheater zu betreiben. Daher hieß das Docks auch mal Knopf’s Music Hall, wo unter anderem das legendäre (und heillos überbuchte) Ein-Tages-Festival „Kings of Independence“ stattfand. 1987 traten hier u.a. Nick Cave, die Swans und die Butthole Surfers auf.

Zum Docks gehört übrigens auch die kleine, feine Prinzenbar, die über die Parallelstraße zu erreichen ist und ebenfalls als Clubraum dient. Doch dazu ein anderes Mal.

Docks
Spielbudenplatz 19
www.docks.de

Foto: Judy Born

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