Studenten der Hochschule für bildende Künste lehnen neues Zahlungsmodel für Studiengebühren ab

      Kommentare deaktiviert für Studenten der Hochschule für bildende Künste lehnen neues Zahlungsmodel für Studiengebühren ab

In Hamburg wird mal wieder demonstriert. Studenten der Hochschule für bildende Künste boykottieren erneut die horrenden Studentengebühren, aus einem – aus meiner Sicht – schwachsinnigen Grund.

Ich meine, ich studiere ja selbst an einer Kunstschule, ich weiß also, wofür sich Künslter halten. Verkappte Weltverbesserer, die Pfeife rauchend über die versaute Gesellschaft richten. Die Leier ist alt und kennen wir alle. Aber jetzt entwickelt das offensichtlich eine ganz eigene Dynamik. So boykottieren nämlich hundertachtzig Studenten der Hamburger Hochschule für bildende Künste die Studiengebühren. Und das nicht, weil sie ihnen zu hoch sind, nein, sondern weil sich die Politik unserer Hansestadt ein neues Konzept ausgedacht hat, um den Studenten unter die Arme zu greifen und ihnen bei der Realisierung ihres Studiums zu helfen.

Erst einmal sinken die Studiengebühren von satten 500 auf 375 Euro. Und zusätzlich müssen diese Gelder auch nur zurück gezahlt werden, wenn ein Jahreseinkommen von mehr als 30. 000 Euro bestünde. Und dagegen protestieren nun besagte Studenten. Sie sehen nicht ein, sich für ,,die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu verschulden“. Ähm, wie bitte?

Darüber könnte ich mich jetzt ja aufregen. Ich würde mich über so ein Zahlungsmodel meiner Schule wirklich freuen. Das würde nämlich eine riesige finanzielle Entlastung bedeuten, währenddessen die künstlerischen Kollegen arrogant die Nase rümpfen.
Natürlich finde ich die Studiengebühren auch nicht rosig, Spaß machen die mir auch nicht. Ich würde selber die Fahne schwingen und dagegen protestieren. Aber wenn nun der Staat mir auf halbem Wege versucht, entgegen zu kommen – und wenn es ein noch so winziger Schritt ist – dann trete ich ihn doch nicht mit Füßen, oder?
Das ist, als würde ich einem kleinen Kind einen Lolli anbieten, den er wütend in den nächsten Mülleimer befördert, weil ich ihm nicht die ganze Tüte Bonbons in die Hand gedrückt habe.

Natürlich ist es nicht die perfekte Lösung – kein Student macht jubelnd Luftsprünge, wenn er hört, wieviel er dem Staat in die Tasche drücken muss, um studieren zu ,,dürfen“. Finde ich auch nicht super. Aber man sollte deshalb nicht gleich Höhenflüge unternehmen und sich gänzlich gegen alles wehren, was einem angeboten wird.