Scientology Aufklärungsstelle wird Ende August geschlossen

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Die Scientology Church ist wohl eine der meist gehassten „Sekten“ der Welt. In Deutschland hat vor allem eine Frau besondere Jagd gemacht: Ursula Caberta und ihr Team.

"Warum die Masken? Scientology attakiert Kritiker" steht auf dem Schild ©Fibonacci Blue/flickr.com

Gut, von Religionsgemeinschaften und Sekten kann man halten was man möchte. Die einen leben drin und damit, die anderen hetzen was das Zeug hält. Besonders die Scientology Kirche muss dem immer wieder Stand halten und gerät immer wieder in die Kritik. Will irgendwo ein neues Gebäude aufmachen, dann gibt es Demonstrationen, Proteste, Unterschriftenlisten.

In Hamburg gibt es in der Nähe des Rathauses, genauer in der Domstraße, ja auch die Scientology Kirche. Es ist nicht die einzige, aber wohl die bekannteste. In den Schaufenstern stehen die Bücher, Ausschnitte von Filmen werden gezeigt, L.Ron Hubbart wird vorgestellt.

Nach der Taiba-Moschee ist nun auch eine Scientology Einrichtung an der Reihe. Gegen die Kirche oder Sekte der Scientologen wettert vor allem eine Frau, die der Inbegriff der Anti-Sciens geworden ist: Ursula Caberta. Auch sie hat Bücher raus gebracht, die aufklären, die die Augen öffnen sollen. Und genau dieser Frau wird nun offiziell ein Riegel vorgeschoben: Eine Steuerverschwendung sei ihre Aufklärungsstelle. Sie darf künftig nur noch in der Innenbehörde arbeiten und die Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Scientology machen. Ihr Team bekommt jeweils andere Aufgaben.

Gut, die einen sagen nun „Klasse, nun kann Scientology machen was es will“, die anderen begrüßen die Schließung. Ich gehöre eher zu den letzteren. Ich habe Frau Caberta nämlich mal vor einigen Jahren kennenlernen dürfen.

Es war ein Themenabend in Hamburg Headbangers Ballroom am Fischmarkt. Wer es nicht kennt: Hier treffen sich Metaller, Gothics, Mittelalterfans und das ganze bunte Volk der „schwarzen Szene“ (ich mag dieses Wort nicht, aber es trifft es am besten). Es gibt um Sektenaufklärung oder etwas ähnliches. Ein betrunkener wollte die Veranstaltung stören und wurde rausgeworfen 😉 Danach konnte man noch diskutieren- auch mit Frau Caberta. Als sie „uns“ Fragen stellte nach dem Motto „und ihr.. wieso seit ihr so“, „gehört ihr auch einer Sekte wie Satanisten an“ war das Thema mit der Frau für mich erledigt. Von daher bin ich nun nicht wirklich traurig.

Ich möchte außerdem nicht behaupten, dass Scientology nun mehr Freiheiten hat als vorher. Die Gegner, die sich auch so immer wieder zu Wort melden werden, gibt es weiterhin. Das Internet ist eine gute Informationsquelle. Und ich bin mir sicher, dass man auch weiterhin die Bücher der Infostelle bekommen kann und Frau Caberta sich sicherlich auch weiterhin mit Rat und Tat um betroffene kümmern wird. Für die, die das persönliche Gespräch darüber brauchen ist es sicherlich traurig. Aber ich denke, dass man sich vielleicht eine neutralere Stelle suchen sollte. So wie Scientologen nur gutes erzählen werden, so werden Gegner nur negatives berichten.

Es gibt in Sachen Glauben kein schwarz und weiß.
Und auch, wenn die Mitglieder viel Geld zahlen müssen, so steht ja nicht nur das hinter diesem Namen. Kirchenmitglieder zahlen auch (gerne) Geld + die Kirchensteuern. Und da lief auch nicht immer alles glatt, wie die neusten und geschichtlichen Berichte zeigen. Ich habe viel über und von Scientology gelesen, weil ich einen Freund habe, der dort Mitglied ist. Man sollte immer beide Seiten kennen.

Was sagt ihr zu der Schließung? Gut oder schlecht? Was denkt ihr, wie sich das auf die Kirche auswirken wird?