An fast jedem Wochenende des Jahres treffen sich Hunderte von Salsafans in einer deutschen Stadt und tanzten ein ganzes Wochenende lang. Da Veranstaltungen wie diese einen sehr spezifischen Fokus haben, finden sie meist ohne Wissen der Allgemeinheit statt. Doch auch für unerfahrene Tänzer lohnt sich die Teilnahme.
Vom 20. bis zum 22. Oktober befanden sich die Räume eines Hamburger Sportvereins im Ausnahmezustand. Fast 800 Menschen aus ganz Deutschland und Europa kamen hier für ein Wochenende zusammen, um gemeinsam zu tanzen. „Unidanza – The Afro Cuban Dance Festival“ widmete sich im achten Jahr in Folge dem afroamerikanischen Tanz. Auf dem Programm standen Salsakurse, Workshops zu afrikanischen Tänzen, aus denen der Paartanz entstanden ist, sowie Partys am Freitag und Samstag und ein großes Abschlusskonzert am Sonntag mit einer der besten Salsabands Kubas.
Tanzfestivals in allen deutschen Städten
Klingt nach einer seltenen Besonderheit? Ist es aber gar nicht. Salsafestivals wie dieses gibt es in Deutschland an fast jedem Wochenende. Für die Teilnehmer sind sie eine Möglichkeit, sich intensiv mit ihrem Hobby zu beschäftigen. Darüber hinaus sind diese Festivals Teil der Entwicklung eines Gesellschaftstanzes, da sie den Austausch zwischen Experten ermöglichen.
Die meisten Festivals haben auch Anfänger-Workshops im Programm. Während nur eines Wochenendes lernen Teilnehmer die ersten Grundschritte und können sich auf die ersten Partys trauen, um ihre neu erworbenen Fähigkeiten auszuprobieren.
Mehrstufiges Ticketsystem
Die Möglichkeiten der Teilnahme sind vielfältig. „Full Pass“ nennt sich die intensivste Form. Hierbei bekommen die Teilnehmer Zugang zu allen Partys und Workshops. Die Tickets kosten meist 100 bis 200 Euro. Daneben gibt es die Möglichkeit, Tagespässe zu kaufen und so nur einen Tag des Festivals zu nutzen. Mit einem Partypass darf man an den Feiern am Abend teilnehmen, jedoch nicht an den Workshops am Tag. Um den Kontrolleuren an den Türen die Arbeit zu erleichtern, bekommen die Festivalgäste je nach Art ihres Tickets ein farbiges Einlassbändchen ums Handgelenk. Manche Veranstalter gehen sogar so weit, dass sie ihr eigenes Logo auf das Band drucken lassen. So ist auf den ersten Blick ersichtlich, ob sie einen Full-, Tages- oder Parytpass erworben haben.
Struktur der Festivals
Die Festivals erstrecken sich über ein ganzes Wochenende. Den Auftakt bildet eine Party am Freitag. Am Samstag darauf gibt es Workshops in verschiedenen Räumen. Teilweise laufen sechs verschiedene Kurse parallel. Die Lehrer kommen aus Deutschland, Europa und den Ursprungsländern der Tänze. Die Kurse beginnen meist in den Morgenstunden und enden am frühen Abend. So haben die Teilnehmer genügend Zeit, sich etwas auszuruhen, bevor es zur großen Hauptparty am Samstagabend geht. Sonntag folgt ein weiterer Workshop-Tag bis zum krönenden Abschluss: Der Abschlussparty.
Internationaler Fokus der Veranstaltungen
Je nach Größe des Festivals ziehen Tanzfestivals auch internationale Gäste an. So zählen das „Hamburg Salsa Festival“ (jährlich im Juli) oder der „Berlin Salsa Congress“ (im Oktober) zu den größten Salsa-Festivals Europas. Eine Liste kommender Salsafestivals finden Sie zum Beispiel hier. Neben Salsa-Wochenenden wie „Unidanza“ gibt es zahlreiche Festivals anderer in Deutschland praktizierter Gesellschaftstänze wie Zouk, Kizomba, Tango, West-Coast-Swing. Blues-Dance oder Bachata.
Artikelbild: Fotolia, 97188237, Igor Normann
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