Kein Jüdisches Museum in Köln?

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Eigentlich gab es gar keine Zweifel daran, dass Kölner Bürger und Touristen bald das Jüdische Museum neben dem historischen Rathaus in Köln besuchen können. Der Bau war sorgfältig geplant und der Entwurf des Museums überzeugte sogar eine fachkundige Jury und gewann den Architekturpreis.

Doch jetzt sieht alles anders aus. Bleibt der Platz an der Portalsgasse vielleicht doch leer? Scheitern könnte das Projekt unter Umständen an den finanziellen Möglichkeiten. Die „Gesellschaft zur Förderung eines Hauses und Museums der jüdischen Kultur“, ein privater Trägerverein, der ursprünglich zur Finanzierung des Museums angedacht war, scheint jetzt doch nicht das nötige Kleingeld zu haben. Rund 1,2 Millionen Euro hat die Stadt Köln eigenen Angaben zufolge bereits vorgestreckt. Die Vereinbarung war allerdings, dass die Gesellschaft die Hälfte der Summe zurückzahlen wird – was bislang nicht passiert ist. Und dass, obwohl bereits zwei Fristen verstrichen sind. Auf Nachfragen berichtete der Vorsitzende der Gesellschaft, Benedikt Graf von und zu Hoensbroech, von einer geplanten, aber noch nicht gegründeten Stiftung, ohne deren Existenz keine Spenden verbucht werden können. Im Herbst 2009 soll es aber dann soweit sein. Bis dahin soll die Stiftung zustande kommen.

Währenddessen steht für die Stadt Köln nun die Entscheidung an. Entweder der Museumsbau gehört nun der Vergangenheit an oder es muss das Riskio eingegangen werden, auf einer nicht geringen Summe sitzen zu bleiben. Die Archäologische Zone, die in das Museum integriert werden soll, soll vom Land gefördert werden – allerdings nur, wenn der Bau im Jahr der „Regionale 2010“ beginnt. Ob es jemals ein Jüdisches Museum in Köln geben wird, steht zur Zeit wohl noch in den Sternen.

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