Eimsbush – die Geschichte des kultigen Hip-Hop-Labels aus Hamburg

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Anfang dieses Jahrtausends ging eine Welle durch das Land, die viele Menschen besonders im jugendlichen Alter mitriss. Die Rede ist von Deutschrap. Einer der Vorreiter und Katalysator dieser Bewegung war ohne Zweifel das Hamburger Hip-Hop-Label Eimsbush.

Nur sie selbst sein

Zurück, Mitte 90er-Jahre – Eine Gruppe junger Musiker findet sich in Hamburg zusammen, die nur eines wollen: Ihre eigene Hip-Hop-Musik zu kreieren, ohne sich dabei verbiegen oder irgendwelchen Ansprüchen großer Plattenfirmen gerecht werden zu müssen. Unter ihnen befinden sich die zu der Zeit noch unbekannten Künstler Jan Eißfelt und Dynamite Deluxe. Kurzerhand entschließen sich die Musiker-Kollegen 1997 ein eigenes, unabhängiges Label zu gründen. Das Label Eimsbush ist geboren. Zentrum des Labels ist das Hamburger Viertel Eimsbüttel. Der Name des Labels ist zum einen eine Anspielung an den Stadtteil, zum anderen an das New Yorker Viertel Flatbush, das in Brooklyn liegt und bis dato bereits einige relevante amerikanische Hip-Hop-Künstler hervorgebracht hatte.

Der Kult scheiterte

In den nächsten Jahren ging es erst einmal steil bergauf. Von anfänglichen Kassetten, den „Eimsbush-Tapes“ und einigen Vinyl-Veröffentlichungen angefangen, professionalisierte sich das Label immer mehr. Um die Jahrtausendwende herum konnte das Label bereits auf CD-Veröffentlichungen in hohen Auflagen zurückblicken, die im gesamten deutschsprachigen Raum für Furore sorgten. Auch die Merchandise-Abteilung entwickelte sich prächtig, der Eimsbush-Pullover etwa war auf vielen Schulhöfen beliebtes Kleidungsstück. Immer mehr Künstler wurden gesignt, der regionale Schwerpunkt Eimsbüttel spielte dabei bald keine große Rolle mehr. Doch immer noch wurde das Label von den Gründern geführt, die in puncto Unternehmensführung alles Autodidakten waren und somit eine beachtliche Leistung vollbrachten.

Trotzdem musste das Kult-Label 2003 Insolvenz anmelden. Die erfolgreichen Künstler waren bereits zu Major-Labels abgewandert, viele neu unter Vertrag genommene Künstler brachten noch keine Gewinne ein. Als Grund für die Insolvenz wurden auch die zunehmende Raubkopiererei und die Wirtschaftsdepression genannt. Auch die eigene Unternehmensführung wurde selbstironisch als möglichen Grund fürs Scheitern dargestellt.