Die schönen und unschönen Seiten des Internationalen Maritimen Museums

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Das Internationale Maritime Museum in Hamburgs historischem Kaiserspeicher B ist eröffnet. Und natürlich wäre jetzt eine Hommage an dieses Museum angebracht, die folgendermaßen lauten könnte: eine einmalige, maritime Sammlung lebendiger Schifffahrtsgeschichte mit 25.000 kleinen und 9.000 großen Schiffsmodellen, 5.000 Gemälden, 120.000 Büchern und Atlanten, 50.000 Konstruktionsplänen, unzähligen Uniformen, Waffen, Möbeln, Porzellan, Silber. Ebenso könnte dem Museum attestiert werden, dass neue Jobs in Hamburg geschaffen wurden. Das wäre aber äußerst verwegen. Auch wenn den Besuchern die dreitausenjährige Schifffahrtsgeschichte sehr eindrucksvoll vermittelt wird, so lassen sich die Kritiker nicht totschweigen.

Das Schifffahrtsmuseum ist nicht nur eines der größten, sondern auch eines der umstrittensten Kulturprojekte in Hamburg. Und die Kritiker nehmen wahrlich kein Blatt vor dem Mund. Die ausgestellte Sammlung sei „kriegsverherrlichend“ und „romantisierend“. Denn die Exponate werden feierlich präsentiert, ohne jedoch kommentiert und geschichtlich eingeordnet zu werden. Die Ausstellung sei somit eine Glorifizierung des Militärs.

Der Kritik zustimmend oder ablehnend, dem müssen sich die Besucher selbst stellen. Denn diese Sammlung löst in jedem Menschen unterschiedliche Impressionen aus. Und das Internationale Maritime Museum ist in seinen Marketing-Aktivitäten auch weiterhin unermüdlich. Überregionale Zeitungsanzeigen laden auf diese umstrittene Ausstellung, berechtigt oder nicht, ein.