Die Köhlbrandbrücke – Hamburgs Hafenstolz

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Die Freihafenteile Waltershof und Steinweder, eigentlich durch die Südelbe getrennt, verbindet die Köhlbrandbrücke, eines der Wahrzeichen Hamburgs und mit 3614 Metern die viertlängste Brücke Europas. Sie ist eine wichtige Transportroute und wird deshalb hauptsächlich von Gütertransportern befahren.

Zur Geschichte der Köhlbrandbrücke

Begonnen wurde der Bau der Köhlbrandbrücke am 8. Mai 1970. Dreieinhalb Jahre später – am 25. Oktober 1973 – wurde das letzte Teilstück eingesetzt. Es dauerte allerdings noch ein weiteres Jahr, bis die Brücke am 20. September 1974 mit einer feierlichen Zeremonie eingeweiht wurde. 1975 wurde die Köhlbrandbrücke als „schönste Brücke Europas“ ausgezeichnet. Ihr Erbauer, Paul Boué, nahm in Spanien den Europäischen Stahlbaupreis für die Fertigstellung der Brücke entgegen. Bereits 1978/79 mussten sämtliche Stahlseile der Brücke ausgetauscht werden, da die ursprünglich verwendeten Seile unerwartete Korrosionsschäden aufwiesen. Bei der Gelegenheit wurde die Köhlbrandbrücke gleich mit nachträglichen Schwingungsdämpfern ausgestattet, weil Experten gelegentlich bedenklich starke Schwingungen der Brücke wahrgenommen hatten.

Die Konstruktion der Köhlbrandbrücke

Konzipiert ist die Köhlbrandbrücke als sogenannte „Schrägseilbrücke“. 88 Schrägseile spannen sich dem Brückenkasten zu 135 Meter hohen Stahlpylonen. Insgesamt besteht die Brücke aus drei Brückenteilen: einer westlichen Rampenbrücke, einer Strombrücke und einer östlichen Rampenbrücke. Die Brücke ist 17,6 Meter breit und ihre Höhe liegt 53 Meter über dem mittleren Tidehochwasser. Aufgrund ihrer offenen Konstruktion ist die Köhlbrandbrücke für Fußgänger, Fahrradfahrer und Mofas gesperrt.

Ein Blick in die Zukunft

Bereits 2007 kamen Gerüchte auf, dass die Köhlbrandbrücke kurz vor dem Abriss stünde. Als Begründung hieß es, die Höhe der Brücke wäre nicht ausreichend, damit Containerschiffe unter ihr durchfahren können. 2008 erklärte Stadtentwicklungssenator Axel Gedaschko in einem Interview der „Welt“, dass die steigenden Kosten für Reparaturen und Renovierungen der Köhlbrandbrücke schon bald nicht mehr tragbar sein würden. Seiner Meinung nach müsste die Brücke spätestens 2028 abgerissen werden. Dadurch würde die Stadt Hamburg in absehbarer Zeit eines seiner bekanntesten Wahrzeichen beraubt werden.


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