Ursprünglich als Provisorium aufgebaut, sollte der Muscial Dome in Köln eigentlich nur vorübergehend neben dem Hauptbahnhof stehen. Mittlerweile wurden hier viele erfolgreiche Musicals aufgeführt und internationale Künstler standen auf der Bühne. Das eigentümliche Gebäude gehört längst zur Kölschen Kultur.
Alan Parsons in der blauen Mülltüte
Eigentlich war der Musical Dome nur als Provisorium gedacht. Grund war das Musical Gaudi, das auf dem gleichnamigen Album von The Alan Parsons Project basierte und bereits 1993 unter deutscher Produktion in Aachen uraufgeführt wurde. In nur sechs Monaten errichtete man 1996 den Musical Dome direkt am Kölner Hauptbahnhof. Das Gebäude verfügt bei einer Breite von 53 Metern, einer Länge von 77 Metern und einer Höhe von 27 Metern über eine Fläche von 4000 Quadratmetern. Konstruiert wurde es hauptsächlich aus Stahl und Glas, aber markant ist vor allem die blaue Überdachung aus Polyester. Diese brachte dem Musical Dome im Volksmund den Namen „Blaue Mülltüte“ ein und auch Szenezeitschriften schreiben von dem „blauen Zelt“.
Rocky Horror und die Oper
Gaudi war ein Flop und die Betreiber gingen pleite. Nichtsdestotrotz fanden sich neue Produzenten und mit dem Musical „Saturday Night Fever“ nahm die Entwicklung ab 1999 einen anderen Verlauf. Seither wurden erfolgreich bekannte Musicals aufgeführt wie „The Rocky Horror Picture Show“, „Cats“ und „Hairspray“. Den größten Erfolg verbuchte der Musical Dome aber bislang mit dem Musical „We Will Rock You“. Zwei Millionen Zuschauer besuchten die Aufführung, die viele bekannte Hits der Gruppe Queen in eine aberwitzige Satire einbindet. Auf der Bühne gaben aber auch David Copperfield und der Chinesische Nationalzirkus internationale Gastspiele, auch Sänger und Bands sowie Comedians traten hier auf. Seit 2012 heißt der Musical Dome „Oper am Dom“ und ist Ersatzspielstätte für die Kölner Oper, die derzeit noch umgebaut wird.
Ein Provisorium wird zur Sehenswürdigkeit
Mittlerweile ist das Provisorium ein echter Blickfang. Aufgrund seiner Lage in unmittelbarer Nähe zu Dom und Rhein, direkt am Hauptbahnhof, gilt das Gebäude nicht nur als gut erreichbar, sondern auch als lohnenswertes Ausflugsziel. Wer das Gebäude zum ersten Mal von innen sieht, wird von der Größe und Ausstattung beeindruckt sein. Ganze 1700 Sitzplätze hat der Musical Dome zu bieten. Mittlerweile gehört die „Blaue Mülltüte“ selbst zu den Attraktionen Kölns und wer sich vom Inneren beeindrucken lassen will, der sollte sich Eintrittskarten (beispielsweise unter Eintrittskarten.de) besorgen.
Bild: Jürgen Feldhaus – Fotolia
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