Berliner RAZ wieder im Visier der Ermittler

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Die Berliner Revolutionäre Aktionszelle ist nach einem Brandanschlag in Göttingen erneut ins Visier der Ermittler gerückt.

Ein Brandanschlag Anfang Dezembers 2011 wirft Fragen bei den Ermittlern auf. Denn obwohl einschlägige Hinweise von den Tätern hinterlassen worden sind, gibt es Details zu dem Anschlag, die noch nicht aufgeklärt werden konnten. Man vermutet aber, dass die linksextreme „Revolutionäre Aktionszelle“ – kurz RAZ – für die Tat verantwortlich ist.

Brandanschlag in Göttingen: Ermittlungen fassen die RAZ ins Visier © maha-online/Flickr

Berliner RAZ: Brandanschlag auf Göttinger Gerichtsgebäude?

Ziel des Anschlags war das Gerichtsgebäude in Göttingen. Die Täter haben laut den Ermittlern einen Brandsatz aus zusammengebundenen Gaskartuschen direkt im Eingang des Gerichtsgebäudes entzündet. Das Vorgehen sowie die Art des Brandsatzes erinnert an ähnliche Anschläge, zum Beispiel im November 2010 auf das Bundesverwaltungsamt in Berlin und lassen darauf schließen, dass entweder die RAZ oder RAZ-Sympathisanten verantwortlich sind. Allerdings wird auch nicht gänzlich ausgeschlossen, dass durch die Konstruktion des Brandsatzes eine falsche Spur gelegt werden sollte. Das Problem ist, dass die RAZ im Internet genaue Anleitungen veröffentlicht hat, wie man jenen spezifischen Brandsatz selber konstruieren kann.

Die RAZ ist bisher nur in Berlin und der direkten Umgebung aktiv geworden. Da sich noch keine Gruppierung bisher zu dem Anschlag in Göttingen bekannt hat, können die Ermittler zu diesem Zeitpunkt keine eindeutigen Aussagen machen, wer für den Brandanschlag verantwortlich ist. Es wäre durchaus möglich, dass die RAZ ihren Aktionsradius erweitert haben und nun auch in Niedersachsen in Erscheinung treten wollen. Ebenso vorstellbar ist es, dass man die Tat durch die hinterlassenen Indizien der RAZ andichten möchte.

Täter unbekannt, Ermittlungen laufen

So wurde neben dem speziellen Brandsatz auch eine Parole mit folgenden Worten gefunden: „Nazis morden! Der Staat schiebt ab!“ Es wird nicht ausgeschlossen, dass der Anschlag nicht von linksextremen Mitgliedern durchgeführt wurde, sondern eine Aktion von Rechtsradikalen war, um ein mögliches Abschaffen der NPD zu verhindern und von den jüngsten Ereignissen in der Neonazi-Szene abzulenken. Zu diesem Zeitpunkt können die zuständigen Ermittler keine Theorie klar bestätigen oder ablehnen, es wird jedoch in verschiedene Richtungen ermittelt.