Armut in Hamburg: Privatinsolvenzen und Altersarmut

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Die Anzahl der Privatinsolvenzen in Hamburg ist seit einigen Jahren rückläufig. Dennoch weist Hamburg bezogen auf die Einwohnerzahl weiterhin die zweithöchste Zahl an Verbraucherinsolvenzen auf. Zudem nehmen die finanziellen Schwierigkeiten der Einwohner in einem Alter von sechzig und mehr Jahren zu. In dieser Altersgruppe steigt der Anteil der von einer privaten Insolvenz betroffenen Hamburger Verbraucher sogar an.

















Die Gründe für Verbraucherinsolvenzen in Hamburg

Bei Menschen im Alter von unter 60 Jahren gehören Krankheiten, Arbeitslosigkeit und Scheidungen beziehungsweise Trennungen zu den häufigsten Ursachen, die in Hamburg in die Privatinsolvenz führen. Die gute Konjunkturentwicklung der vergangenen Jahre führte dazu, dass die Arbeitslosenzahl sank und damit eines der größeren Schuldenrisiken seltener auftrat. Probleme entstehen vor allem dann, wenn sich das Einkommen aufgrund der Arbeitslosigkeit oder wegen einer längeren Erkrankung verringert. Als die Haushalte die Kredite aufgenommen haben, konnten sie die Rückzahlung zunächst ohne Schwierigkeiten leisten. Sobald sie allerdings ihre Verbindlichkeiten nicht mehr ordnungsgemäß bedienen können, entstehen zusätzliche Kosten für Mahnungen und Verzugszinsen.
Viele Insolvenzen lassen sich vermeiden, indem der von einer Überschuldung bedrohte Hamburger Haushalt frühzeitig die Beratung einer Schuldenhilfe in Anspruch nimmt. Einen entsprechenden Ansprechpartner finden Sie beispielsweise hier.

Die Zunahme der Altersarmut in Hamburg

Während die Überschuldung bei jungen Leuten und bei Einwohnern mittleren Alters abnimmt, entwickelt sich die Altersarmut in Hamburg zu einem größeren Problem. Dass die Renten nicht ausreichen, beruht in vielen Fällen auf einer Erwerbsbilanz mit Unterbrechungen. Während des Hartz-IV-Bezuges werden keine Rentenbeiträge gezahlt. Aber auch die während des Berufslebens erhaltenen Niedriglöhne führen zu einer entsprechend geringen Altersrente. Eine zusätzliche private Altersvorsorge ist bei geringen Arbeitseinkünften einerseits dringend notwendig und andererseits gerade aufgrund der niedrigen Bezüge in der Regel nicht möglich. Somit tragen die vor der Einführung des Mindestlohnes gezahlten Niedriglöhne noch mehrere Jahre lang zu einer Zunahme der Altersarmut und damit zu einer hohen Anzahl an Privatinsolvenzen der Rentnerhaushalte in Hamburg bei.

Noch nicht absehen lässt sich, ob das neue Privatinsolvenzrecht zu einer Zunahme der entsprechenden Anträge in Hamburg führen wird. Verbraucher können künftig die Restschuldbefreiung bereits nach drei statt nach sechs Jahren erreichen, sofern sie innerhalb dieses verkürzten Zeitraums 35 Prozent der Forderungen und die Verfahrenskosten beglichen haben.

Foto von: Thinkstock, iStock, Rüdiger Wittmann

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