Von Köln nach Paris und zurück: Johann Anton de Peters im Wallraf

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Dass es ein Kölner ernsthaft für längere Zeit ohne seine geliebte Domstadt aushalten könnte, muss dem Kenner der kölschen Befindlichkeit doch eher unvorstellbar erscheinen. Ein echtes Gegenbeispiel bietet der deutsche Rokoko-Maler Johann Anton de Peters, der ein Vierteljahrhundert in Paris lebte. Dass es ihn dann irgendwann doch wieder nach Köln zog, kann niemanden wundern. Das Wallraf-Richartz-Museum widmet ihm jetzt eine Ausstellung.

Köln der Karriere wegen den Rücken zu kehren, das kann nicht gut ausgehen. Für den 1725 am Rhein geborenen Johann Anton de Peters jedenfalls führte der Weg nach Paris am Ende in die Armut. Dabei hatte ihm das französische Ausland zunächst eine ganze Weile lang echten Erfolg gebracht. Hofkontakte verhalfen dem Mitglied der Académie de Saint-Luc die Erhebung in den Adelsstand. Aufträge für Gemälde erfolgten gar vom dänischen König. Doch die französische Revolution brachte schließlich die entscheidende Wende.

1791 kehrte de Peters verarmt nach Köln zurück. Sein einziger Auftraggeber von nun an: Ferdinand Franz Wallraf, der ihm einen umfangreichen Bestand seiner Pariser Zeichnungen abkaufte. Für die Kölner Museumslandschaft war das ein echter Gewinn, denn der damalige Kauf von insgesamt 650 Arbeiten gehört zum ältesten Bestand der Graphischen Sammlung des heutigen Wallraf-Richartz.

In der aktuellen Ausstellung „Augenblicke und Fiktionen – Johann Anton de Peters im Paris der Aufklärung“ sind allerdings nur 15 Zeichnungen zu sehen, die Studenten der Kölner Uni unter Leitung des Berliner Kunsthistorikers Gerrit Walczak ausgewählt haben. Zusätzlich werden 6 graphische Arbeiten der französischen Künstlerkollegen François Boucher und Jean-Baptiste Greuze gezeigt, mit denen sich de Peters ausführlich auseinandersetzte.

Vom 15. Juni bis zum 2. September ist die Ausstellung als Teil der Reihe „Der un/gewisse Blick“ im Graphischen Kabinett des Wallraf zu sehen. Parallel erscheint eine Broschüre zum Museumspreis von 6 Euro.

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Wallraf-Richartz-Museum & Foundation Carboud
Obenmarspforten (am Kölner Rathaus), 50667 Köln

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 10 – 18 Uhr
Donnerstags 10 – 21 Uhr

Eintrittspreise:
Erwachsene 7, ermäßigt 4 Euro

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