Uni Frankfurt gibt islamischen Studenten Raum zum Beten

Diesen Artikel der Frankfurter Rundschau fand ich sehr interessant. Es geht darum, dass in der Goethe-Universität islamischen Studenten ein Platz zum Beten bereitet wird. Dieser sei „ein Teil vom Flur, der mit einem Sichtschutz abgetrennt ist.“ Das hat die IHG, die Islamische Hochschulgemeinde in Frankfurt, möglich gemacht.

Ist das zu begrüßen? Ich musste mich ehrlich gesagt kurz überwinden, weil ich mir vorgestellt habe, was wäre, wenn man allen Religionen Platz in der Universität verschafft. Da bräuchte es eine Kapelle für Christen, einen Tempel für die Buddhisten.. an meiner Polemik sieht man schon, dass ich von Bedürfnissen bestimmter Religionen nicht allzu viel verstehe.

Trotzdem, die Frage bleibt: Soll man auf die Bedürfnisse der Islamgläubigen an einer deutschen Uni eingehen oder nicht?

Ich denke, mit einem „Teil vom Flur“ ist kein ungerechtfertigt großer Aufwand betrieben worden. Außerdem scheint es, zumindest der Rundschau-Artikel stellt das so dar, als müsste ein islamgläubiger Student täglich beten, egal, ob jetzt Platz dafür da ist, oder nicht. Das rechtfertigt meiner Meinung nach die getroffene Lösung, weil sie die Studenten nicht mehr der Öffentlichkeit aussetzt, bei so etwas privatem wie dem Gebet.

Auf der anderen Seite sorgt eine Abgrenzung, und sei sie noch so gering wie ein Sichtschutz zum Beten, natürlich für Misstrauen. Gerade zur Zeit, wo die Medien voller ISLAMGEFAHR (in roten Großbuchstaben) sind, ist es leicht, eine Meldung wie diese in den falschen Hals zu bekommen.

Ich halte diesen Schritt trotzdem für richtig. Integration heißt eben, Kompromisse zu finden.

4 comments on “Uni Frankfurt gibt islamischen Studenten Raum zum Beten

  1. Zeynep

    Liebe Karoline,

    ich musste echt schmunzeln, als ich Ihren Artikel bzw. Ihr Kommentar gelesen habe.

    Allgemein geschrieben..
    Es verwundet mich, dass Deutschland geprägt ist von Aufklären über den Islam, wie Lessing, Goethe, Kant,…
    Aber trotz dieser sagenhaften Arbeit dieser ehrenhaften Menschen, die deutsche Bevölkerung (nicht böse gemeint, ich bin auch Deutsche ;-)),
    die Ignoranz hat zu behaupten, der Islam sei was neues, oder sei mit den „Gastarbeitern“ gekommen.
    Und damit verbunden, ah die arme Deutsche Bevölkerung doch nichts über den Islam wüsste, seid dem 11. September, wo man das „wahre“ Gesicht des Terrors , – ups ich meinte ja den Islam – erkannt hat…

    Es schockiert mich, dass es immer noch einen sehr großen Teil der Bevölkerung gibt, die Islamverhetzung regelrecht von den Medien schluckt, ABER in keinster Weise den Verstand einschaltet und darüber nachdenkt, dass die DEUTSCHE (vor allem Akademische) Bevölkerung, willentlich und bewusst sich für den Islam entscheidet. (Die Statistiken sprechen für sich, vor allem die inoffiziellen Zahlen…) Die sich diese Religion ansehen und sehen, dass das was in den Medien dargestellt wird, nicht gleichzusetzen mit der ehrenwerten Religion, die die zweitgrößte Religion auf der Welt darstellt.

    Das Gebet ist eine Hingabe zu seinem allmächtigen Schöpfer. Sich vom Tagesgeschehen zu entfernen und seine Freude, Leid, Kummer, Stress, mit Demjenigen zu teilen, Der es am besten verstehen und am besten den inneren Frieden schenken kann. Um somit mit voller Energie sich in seine weiteren Vorlesungen zu stürzen oder der Arbeit, die man aufgehört hat mit vollem Elan weiter zu machen.
    Aber, wie soll das jem. verstehen, der nie diesen inneren Frieden gespürt hat…
    Wie soll man verstehen, dass das immer wieder die schönsten Erlebnisse in deinem Tag sind…
    Dieses wunderbar Zeitmanagement ist unbezahlbar…

    NEIN; Sie können es vielleicht nicht verstehen, aber tolerieren und akzeptieren können Sie es…

    Der Islam ist die einigste Religion, die As-Salah (Das Rituelle Gebet) in Form von Verbeugungen und Niederwerfungen zum Allmächtigen und Allwissenden Schöpfer den Muslimen auferlegt hat, und das 5 mal am Tag…
    Und ich Danke Gott dafür, weil es etwas unbeschreiblich gutes für mich und meine Seele ist…

    Ahso nur so nebenbei, „der Raum der Stille“ ist KEIN Raum, der nur für Muslime gedacht ist, sondern für alle Konfessionen.
    Aber durch das 5-malige beten, sind die Muslime es eben, die am meisten diesen Raum nutzen 🙂

    Liebe Karoline, denken wir doch gemeinsam nach…
    Unwissenheit ist das schlimmste, was einem Menschen passieren kann… Weil man diese Person am besten manipulieren kann…
    Aber -ob diese Person praktiziert oder nicht ist mal außen vorgestellt- wenn es eine Hochschulgruppe gibt, die das falsche Wissen von irgendwelchen Hinterhof Moscheen „updatet“ und den Menschen dazu verhilft, die „wahre“ Seite des Islam’s kennen zu lernen. ( Man bedenke im Islam ist Missionieren verboten), ohne diese Person irgend eine Meinung aufzuzwingen oder Aufzudrängen, sondern die Menschen dazu verleitet, Ihren VERSTAND einzuschalten…
    Dann kann man doch nur noch diese Menschen unterstützen…

    Na ja, was soll ich sagen…

    mit Vorurteilen lebt es sich einfacher und wahrlich ist es eine sehr große Kunst, mal über den Tellerrand zu schauen 😉

    In diesem Sinn…

    verbleibend mit besten Grüßen

    Zeynep

  2. Karoline Post author

    Hallo Zeynep,
    leider muss ich dir unterstellen, den Artikel nicht ganz gelesen zu haben.
    Dabei war er doch gar nicht so lang? 🙂

  3. Zeynep

    Hallo Karoline,

    das muss ich leider Ihnen unterstellen, weil ich zu beginn meines Kommentars geschrieben hatte: „Allgemein geschrieben…“ Aber nichts für ungut, der Text war wohl zu lang, dass Sie sich die Mühe getan haben, ihn ganz zu lesen geschweige den meine Anmerkungen zu versehen

    😉

    Mit freundlichen Grüßen

  4. Karoline Post author

    Durchaus nicht, ich habe das auf mein Geschreibsel bezogen und konnte vor allem die nicht zu übersehenen Anspielungen, ich hätte nicht genug nachgedacht beim Verfassen desselbigen nicht einfach unkommentiert stehen lassen.
    Dass meine Informationen über muslimische Betgewohnheiten spärlich sind habe ich ja bereits zugegeben. 🙂 Immer noch kein Grund, so zu tun, als würde ich hier gegen den Islam hetzen.
    An sich sind wir denke ich der gleichen Meinung. Ich halte die Maßnahme für „gut“, weil sie die von dir (Ihnen) geforderte Toleranz fördert.

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