Pop meets Pop – Andy Warhol und die Beatles

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Die Siebziger ohne John Lennon und Andy Warhol? Kaum vorstellbar! Sie gehören wohl zu den schillerndsten Persönlichkeiten jenes Jahrzehnts und haben mit ihrer Kreativität und Arbeit die Menschen begeistert. Die Verehrung ist ungebrochen, denn noch heute gibt es zahlreiche Anhänger auf der ganzen Welt.

Die persönliche Beziehung zwischen den Beatles und Andy Warhol steht im Mittelpunkt der Frankfurter AusstellungPop meets Pop“. Im Rahmen der Slowakischen Kulturtage in Frankfurt findet diese im Museum für Kommunikation in Frankfurt statt. Vom 17. bis zum 31. Juli kann man sich sich achtzig Arbeiten des slowakischstämmigen Amerikaners Warhol anschauen, wobei nicht nur Fotografien der Beatles, sondern auch andere Werke Warhols zu sehen sind.

Andy Warhol und die Pop Art

Sein Name ist es, der als erstes genannt wird, wenn man von der sogenannten „Pop Art“ spricht. Die Kunstrichtung, die das Abstrakte verwirft und sich der realen, klaren und comicähnlichen Darstellung von alltäglichen Objekten widmet. Sie entstand zu Beginn der sechziger Jahre unabhängig von einander in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien, aber auch in vielen anderen europäischen Metropolen.

Pop Art als Rebellion

Die Künstler versuchten sich gegen die Abstraktion in der damals vorherrschenden Kunstszene zu richten. Eine klare Trennung zwischen Realität und Kunst wurde aufgehoben, weswegen die zumeist jungen Künstler zunächst als „neue Realisten“ bezeichnet wurden. Sie Kunstrichtung ist eng verbunden mit der urbanen Großstadtkultur und war zu Beginn sehr verschrien. Das Abstrakte in der Kunst wurde als Ergebnis des Befreiungskampfes verstanden, entstammt doch die Kunst einem Handwerk, das im Mittelalter der genauen Abbildung der Gegebenheiten diente. Nachdem die Fotografie diese Aufgabe ersetzen konnte, waren es nun erneut die „jungen Realisten“, die das genaue Abbilden von Objekten wieder in ihrer Arbeit aufnahmen.

Die Pop-Art wirkt auf uns heute relativ neutral. Die Abbildung einer Konservendose bei Warhols „Campbell’s Soup“ beispielsweise ist, nun ja – Die Abbildung einer Konservendose. In den fünfziger Jahren jedoch, war die Kunstszene empört von einem derartigen Realismus, wurde die Kunst doch als Expression eines Individuums verstanden. Doch hiervon distanzierten sich die Künstler der Pop Art vollends, typische Dinge wurden als Hommage an die damalige Konsumgesellschaft der Nachkriegsgeneration abgebildet.

Andy Warhol als Künstler und Mensch

Warhol wurde als „Andrej Varchola“, Sohn slowakischer Immigranten, in Pittsburgh geboren. Der Sohn einfacher Arbeiter studierte Bildgestaltung am „Carnegie Institute of Technology“ in Pittsburgh und wurde später in New York als Werbegestalter tätig. Dort änderte er auch seinen Namen in „Warhol“, zahlreiche Projekte, unter anderem auch Filme, entstanden in seiner „Factory“ – seinem Kunstatelier – mithilfe von Assistenten. Mit der Namenswahl für sein Atelier übte er wiederum Kritik an der Massenproduktion von Konsumgütern. Er wollte die Grenzen zwischen Kunst und Konsum aufgeben und die Kunst selbst durch Massenproduktion zu einer Art Konsumgut machen.

Besonders interessant ist die Dualität seiner Persönlichkeit. Auf der einen Seite gab er sich als exzentrischer Künstler, mit schrägen Outfits und einer silbernen Perücke, dessen größter Traum es war, reich und berühmt zu werden. Auf der anderen Seite galt er als sehr verschlossener, sehr religiöser und unsicherer Mann.

John Lennon und Andy Warhol

Die sehr facettenreiche New Yorker Künstlerszene brachte die beiden Persönlichkeiten, John Lennon und Warhol zusammen. Viele Gemeinsamkeiten gab es zwischen den beiden Personen, und Warhol fertigte viele Drucke und Fotografien der Beatles an. Das posthum veröffentliche Beatles-Album „Monlove Ave“ ziert ein Portrait von John Lennon, welches Warhol anfertigte. Wie eng die Beziehung zwischen den beiden wirklich war, lässt sich heute nicht mehr sagen, wahrscheinlich ist jedoch, dass Yoko Ono, die Ehefrau Lennons, die beiden miteinander bekannt machte.

Die 80 Werke der Ausstellung in Frankfurt dokumentieren diese Beziehung und sind Leihgaben des „Andy Warhol Museum of Modern Art“ in Medzilaborce in der Slowakischen Republik. Das Museum liegt unweit des Heimatortes von Warhols Familie. Es beherbergt, nach dem „Andy Warhol Museum“ in Pittsburgh, die größte Sammlung seiner Werke.

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