„Occupy“ Frankfurt

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Seit Oktober besetzen die „Occupy“ Protestler den Willy Brandt Platz in Frankfurt. Nun fiel der erste Schnee, doch sie bleiben. Wie wird es weitergehen?

Angefangen hatte alles in den USA. „Occupy Wall Street“ hieß es, als am 17. September der „Zuccotti Park“ in New York City, unweit der Wall Street, besetzt wurde. Die Bewegung die sich erst quer über die USA verbreitet hat, fand schließlich auch Zuspruch im Ausland. Am 15. Oktober gingen Unzufriedene, die „99 Prozent“, u.a. in Deutschland, Österreich, England und der Schweiz auf die Straße. In Frankfurt waren es rund 5000 Menschen, von denen 150 den Willy Brand Platz vor der Europäischen Zentral Band, besetzten. Das Camp, das seit dem Tag existiert, hatte zunächst viele Menschen zum mitmachen animiert, von denen auch viele dort wohnten. Nun ist der Winter, samt Schneedecke, über Frankfurt eingebrochen. Was wird nun aus der „Occupy“ Frankfurt Bewegung?

Die „Occupy“ Frankfurt Bewegung – weil wir die 99% sind

Wo hat alles begonnen? Diese Frage kann man sich stellen. Sie ist aber eigentlich ziemlich irrelevant. Sind wir noch mittendrin, oder klingt die Bewegung schon wieder ab? Ist hingegen schon interessanter. Die Protestler, die seit Oktober den Willy Brand Platz vor der Europäischen Zentralbank besetzen, sind doch eher erster Meinung. Ganz nach dem „Wir sind Helden“-Motto, „gekommen um zu bleiben“, campieren sie mittlerweile auch bei Schnee. Schnee sehen sie nämlich nicht als Grund ihre Sachen zu packen, sondern eher um kreativ zu werden. So werden die Zelte mit Teppichen ausgelegt und auf gespendete Paletten gestellt, so dass sie zumindest ein bisschen Kältegeschützt sind. Auch Heizpilze sind im Einsatz, auch wenn die Umweltbewegung dies wahrscheinlich nicht so unterstützen würde.

Mit Kreativität wird dem Kältetod getrotzt

Doch so kreativ sie auch sind, die Aufrechterhaltung des Camps, mit Dixiklo, ist teuer und dabei sind sie auf Spenden angewiesen. Netterweise haben zumindest einige Nachbarn des Platzes ein wenig Unterstützung angeboten. So hat die Intendanz des Schauspielhauses Frankfurt, den Protestlern, von denen noch zwischen 40-80  im Camp leben, Unterstützung zugesichert, indem sie die Mitbenutzung der WCs, einer Dusche, eines Raums und die Nutzung der Kantine erlauben.

„Occupy“ Frankfurt – Wie sieht die Zukunft aus?

Die offizielle Genehmigung für den Protest läuft am 27.12.2011 aus, doch die Mitarbeiter vom Ordnungsamt sind ziemlich zuversichtlich, dass es weitergehen kann, da es keinerlei Gründe gibt, die gegen eine Verlängerung sprechen würden. Die Protestler hoffen, dass wenn sie lange genug die Stellung halten, die kalten Temperaturen irgendwann vorüber sind und dann auch die frostbeuligen Protestler, wieder auf die Straße gehen und das Camp mit ihrer Anwesenheit unterstützen. Wir dürfen auf den Frankfurter Frühling gespannt sein.

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