Obdachlose bekommen mehr Schlafplätze dank des Winternotprogramms

      Kommentare deaktiviert für Obdachlose bekommen mehr Schlafplätze dank des Winternotprogramms

Der Winter nähert sich mit großen Schritten. Wir murmeln uns in unsere Wohnungen, machen die Heizung an und trinken warme Tees. Doch tausende von Hamburger können das nicht- und überleben den Winter im schlimmsten Fall nicht.

Auch wenn heute mal wieder ein Verkausfoffener Sonntag in Hamburg ist, so möchte ich auf ein anderes, wesentlich wichtigeres, Thema eingehen. Und zwar auf die Obdachlosen, die es zu Hauf in jeder Großstadt gibt und die eigentlich schon ins Stadtbild gehören.

Umso angenehmer ließt es sich, dass am 1.11.2010 das Winternotprogramm der Sozialbehörde gestartet ist. Insgesamt wurden bis zum 15. April 200 zusätzliche Schlafplätze eingerichtet- dafür sind rund 400.000 Euro locker gemacht worden. Bei Bedarf gibt es auch noch mehr Plätze.

Hier gibt es die zusätzlichen Schlafplätze

  • Wohnunterkunft Sportallee: 100 Schlafplätze werden von dem Träger „fördern und wohnen“ gestellt. Sie teilen sich in  Zwei-, Drei- und Vierbettzimmer ein und verfügen über Sanitär- und Küchenräume. Besonders gut sind die Beratungsräume und die Sozialarbeiter, die dort den Obdachlosen mit Rat und Tat zur Seite stehen- und vielleicht den ersten Schritt weg von der Straße darstellen.
  • Wohncontainer: Die sogenannten Wohncontainer verteilen sich über ganz Hamburg und bieten 92 Schlafplätze. Diese Schlafplätze werden in bzw. von der FHS für Sozialpädagogik, der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, der evangelischen Stiftung Alsterdorf, Kirchengemeinden,und der Heilsarmee angeboten.
  • „Pik As“: Auch Pik As kommt von „fördern und wohnen“. Hier können allerdings auch obdachlose Männer und Paare mit Hunden das ganze Jahr hingehen und dort schlafen.

Diese Menschen haben mit etwas Glück heute ein paar Cent mehr von den verkaufsoffenen Sonntagen, weil die Leute mit einer ganz anderen Laune einkaufen gehen. Doch während viele von uns sich über die sinkenden Temperaturen beschweren und sich dann nach Hause flüchten beginnt bei vielen Wohnungslosen die Zeit des echten Zitterns. Und zwar nicht, weil es so kalt ist, sondern weil sie hoffen zu überleben.

Fazit des Winternotprogramms 2009

  • Die Container-Schlafplätze wurden im Schnitt 95 Prozent genutzt
  • die Schlafplätze in der Wohnunterkunft Sportallee zu 88 Prozent
  • Durch die dazugehörige Beratung sind insgesamt 145 obdachlose Menschen von der Straße weggekommen
    • 105 davon in eine Wohnunterkunft
    • 13 in eine eigene Wohnung oder in eine andere Einrichtung wie Wohnprojekte oder Therapien
    • 27 kamen in ein Pflegeheim