Noel Gallagher wird mit den „High Flying Birds“ euphorisch in Köln gefeiert

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Noel Gallagher begeistert bei seinem einzigen Deutschlandkonzert im Kölner Palladium Fans und Kritiker.

Noel Gallagher, der besser als einer der Brüder von „Oasis“ bekannt ist, meldet sich mit seinem Solodebüt zurück. Bei seinem einzigen Deutschlandkonzert in Köln im Palladium ist Gallagher nun mit eigenen Album aufgetreten und überzeugte sowohl Fans, als auch Kritiker, mit neuem, vom Album „Noel Gallagher’s High Flying Birds“ und altem Material, das aus Zeiten von Oasis stammt. 4000 Fans wurden Zeuge einer neuen Ära Noel Gallaghers, der Post-Oasis-Ära.

Noel Gallagher zeigt, Oasis ist passé

Noel Gallagher, der gemeinsam mit seinem Bruder Liam, die Band Oasis gegründet hatte, gab sich am Abend des 04.12.2011 die Ehre. Nach jahrelangen Streitereien zwischen den Brüdern, zog Noel den Schlussstrich und trennte sich entgültig von Oasis. Schon bei „Oasis“ war er der Kopf der Band: Er war Songschreiber und musikalischer Arrangeur, während sein Bruder Liam das Rampenlicht liebte und vordergründig für Kommunikation (oder Beleidigungen) mit dem Publikum zuständig war. Noel hielt sich immer eher im Hintergrund. Diese Zeiten sind nun vorbei. Das muss er auch selbst erkennen, als er um 21 Uhr die Bühne betritt. Seine Prognose für die ersten Soloauftritte: „Ich komme entweder auf die Bühne und denke: Ich bin besser als Elvis. Ich glaube, ich bin genauso gut wie die verfluchten Beatles. Oder ich stehe da […] und merke: Das ist der größte Mist, ich will nach Hause. Ich erwarte etwas dazwischen, so dass ich sage: Ja, das ist ok.“ Nicht so bescheiden, Herr Gallagher, denn es ist doch alles super gelaufen.

„Noel Gallagher’s High Flying Birds“

Der 44 jährige, der seit fast zwei Jahrzehnten dieselbe Frisur trägt, betritt um 21 Uhr, lässig in Hemd und Jeans, die Bühne des Kölner Palladiums. Man könnte meinen, dass er mit dem ersten Lied auf der Setlist mit seiner Vergangenheit brechen möchte, beginnt er doch mit dem Oasis-Hit „(It’s Good) To Be Free“ („Little things they make me so happy, But it’s good it’s good it’s good to be free“). Danach folgt der nächste Oasis-Klassiker, wobei eigentlich alle Lieder als Klassiker gesehen werden können, „Mucky Fingers“. Die „High Flying Birds“ halten das Konzert ziemlich schlicht. Von ihrem Debüt, das aus 10 Stücken besteht, spielen sie bis auf „Stop The Clocks“, alle Lieder. Das Publikum singt, obwohl das Album erst im Oktober erschienen ist, sehr textsicher mit. Natürlich ist die Euphorie größer bei den Oasis-Klassikern, aber das ist auch nicht verwunderlich.

Ohne Oasis geht es (für’s Publikum) wahrscheinlich nicht

Von den 20 Stücken, die das Konzert ausgemacht haben, stammen neun aus der Oasis-Zeit und aus seiner Feder. Mit „Wonderwall“  (spätestens hier hat er das Publikum in der Hand) und „Supersonic“ (beides akustisch) begeistert er mitten im Konzert, während er die Zuhörer bei den Zugaben richtig mitreißt, denn hier folgen „Little By Little“, „The Importance Of Being Idle“ und zum Abschluss „Don’t Look Back In Anger.”
Wenn am Anfang noch Zweifel von Seiten des Publikums bestanden, waren diese zum Ende des Konzerts wegespült. Wenn auf Seiten der Kritiker noch Zweifel an Noel Gallaghers Talent als Solokünstler bestanden, waren diese weggewischt. Und ob er sich mit Oasis im Geiste versöhnt hat? „Don’t Look Back in Anger“ scheint eine Antwort darauf zu geben.

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