Nach der Berlinale …

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… braucht man vielleicht ein paar Tage, um sich daran zu erinnern, dass Berlin bloß Hauptstadt Deutschlands ist: Die Bären sind verteilt, die roten Teppiche wieder eingewickelt und sorgsam verstaut fürs nächste Jahr. Aber die Zeitungen haben sich noch nicht vollständig vom Berlinale-Zustand erholt.

Der „Tagesspiegel“ beispielsweise veröffentlichte ein Interview, dessen einziger Zweck es ist, Madonnas Menüfolge anlässlich eines Besuchs im „Entrecôte“ zu resümieren. Ich möchte ja nicht bestreiten, dass die Öffentlichkeit ein Recht hat zu erfahren, was Madonna so isst (Friséesalat, Seezunge) oder mit wem (drei Männer). Aber sind das wirklich die Themen, denen sich die größte Tageszeitung Berlins widmen sollte?

Obwohl Madonnas Abendessen recht wenig Skandalpotenzial zu bieten scheint, wären solche Interviews doch besser in der „BZ“ aufgehoben. Naja, sei’s drum: Für die nächsten zwölf Monate müssen wir uns wieder mit vermeintlich seriösen Themen beschäftigen.

Adieu, Seezunge. Jetzt ist die Berlinale wohl endgültig vorbei.