Münchner Glockenspiel spielt falsch

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Das erst kürzlich renovierte gut 100 Jahre alte Glockenspiel Münchens spielt laut dem „Münchner Merkur“ statt einem zweigestrichenen „C“ ein „Cis“ und malträtiert Touristen und Münchner mit schauerlichen Dissonanzen. Die 32 lebensgroßen Figuren lassen sich regelmäßig von den Besuchern bestaunen.

Das Glockenspiel ist ein Touristenmagnet in der Hauptstadt Bayerns.  Besonders der in 85 Metern Höhe gelegene Spielerker im Rathausturm ist ein großer  Anziehungspunkt für Touristen. Zu sehen ist die Darstellung der Vermählung von Herzog Wilhelm V. mit Renata von Lothringen im Jahr 1568 und der Schäfflertanz. Sein Ursprung geht auf die Pestjahre zwischen 1515 und 1517 zurück. Insgesamt 43 Glocken erklingen in jahreszeitlich wechselnden Melodien.

Falsches Spiel des Münchner Glockenspiels

Die Sanierung des Glockenspiels vor zwei Jahren kostete 750.000 Euro, dennoch wurde der Sehenswürdigkeit auf dem Marienplatz jetzt von Musikern ein falscher Ton zugeschrieben.
Die beiden Glockenspiel-Musikanten Stefan Duschl und Rainer Kühne vermuten, dass bei der Sanierung etwas schief gegangen ist. Ihrer Meinung nach sind damals mindestens zwei Töne vertauscht worden, sodass anstelle eines zweigestrichenen „C“ ein „Cis“ gespielt wird.

Dissonanzen bei Münchner Glockenspiel

Vier mal am Tag erklingt die Schäfflertanz-Begleitung von dem hoch über dem historischen Marktplatz Münchens thronenden Glockenspiel. Besonders dieses Paradestück hört sich furchtbar daneben an. Der Hinweis auf die falschen Töne der beiden Musikanten ist nicht der erste.

Bereits vor gut einem Jahr machte ein südtiroler Musiker die Stadt auf die peinlichen Missklänge aufmerksam, der aber im Reich der Stille tatenlos verhallte. Das nicht geübte Ohr scheint indes die falschen Töne nicht zu stören oder nicht zu interessieren, obwohl der falsche Ton vierzig Mal bei jeder Vorstellung angespielt wird.

Misstöne des Münchner Glockenspiels

„Seit der Sanierung hat sich bei uns niemand über falsche Töne beschwert“, so Jürgen Marek, der Sprecher des Baureferats zum „Münchner Merkur“. Er versicherte aber den Hinweisen nachzugehen und sieht Erklärungsbedarf. Schuld an den vergeigten Tönen soll eine holländische Firma sein, die einzelne Teile der Original-Mechanik von 1908 vertauscht habe. So sollen anfänglich sogar bis zu zehn Töne nicht gestimmt haben.

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