In der Innenstadt von Hamburg während der Adventszeit auf den Weihnachtsmarkt und bummeln gehen: Katastrophe!

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Da habe ich euch noch Shopping und Weihnachtsmarkt in der Innenstadt empfohlen und dachte mir, dass ich das ja auch selbst noch tun sollte… ein Fazit 😉 .

Gestern war ich mit meinem besten Freund in der Innenstadt. Wir wollten ,,schnell mal eben“ drei Jeanshosen für ihn und Weihnachtsgeschenke einkaufen gehen. Dazu wollten wir am Samstag-Morgen ,,gemütlich“ los zockeln und uns den Nachmittag angenehm vertreiben… na, von wegen gemütlich, weit gefehlt…

Es war eine einzige Tortur! Aber es ist ja auch ein bisschen naiv und vermessen, zu denken, am dritten Adventswochenende in Hamburg entspannt bummeln gehen zu können. Wenn ich das jetzt so lese: Ein Scherz!
Angefangen hat es schon im ersten Geschäft. Die Musik donnerte wie ein Güterzug durch meinen bleischweren Kopf, viel zu laut und penetrant düdelte es aus viel zu großen Boxen.
Verkäufer rannten schreiend herum, Kunden prügelten sich um Sonderangebote.
Doch, oh Wunter, er fand tatsächlich eine Hose. An der Kasse:
Ich so: ,,Ich geh nochmal runter, du stehst hier ja bestimmt noch zehn Minuten, da kann ich nochmal in der Frauen-Abteilung gucken.“
Er so: ,,Zehn Minuten? Du denkst aber optimistisch.“

Eine halbe Stunde später kämpfen wir uns über den Weihnachtsmarkt. Ich habe Durst, traue mich aber nicht, mich irgendwo anzustellen, um mir etwas zu trinken zu kaufen. Wahrscheinlich würde ich auf dem Weg dorthin zerdrückt werden.
Also bahnen wir uns in das nächste Geschäft, eines, von dem wir glauben, dass es sündhaft teuer sein muss und deshalb nicht ganz so voll. Wir sind mittlerweile bereit, ein Vermögen für wenige Menschen auszugeben 😉 .
Aber hier gibt es nichts schönes.

Schweigend ziehen wir weiter. Eigentlich haben wir Lust auf Glühwein, aber die Stände sind nicht zu sehen. Menschen treten sich auf die Füße, ich bekomme lauter Gesprächsfetzen in mein Ohr gebrüllt. Schließlich landen wir in einem Jeans-Laden, wo ich meinen besten Freund lustlos zu einem Verkäufer schicke. ,,Frag den. Ich bin kurz vor einem Nervenzusammenbruch.“
Doch was erblicken meine Äuglein da? Wie eine Oase thront in der Mitte des Ladens ein Getränkespender.
,,Äh, entschuldigen Sie, darf man sich da einfach was nehmen?“ Frage ich mit zittriger Stimme.
,,Natürlich.“
,,Oh mein Gott!“ Ich stolpere dem Ding entgegen, um mir erst einmal zwei Liter Cola in den Hals zu spülen.

Mein Kumpel derweil bezahlt den doppelten Preis für eine Hose als geplant war: ,,Ich habe keine Lust mehr, weiter zu gucken.“ Ich nicke stumm. Orientierungslos prügeln wir uns weiter durch die Straße: ,,Eine riesige Menschensuppe.“ Flüstert er entsetzt. Am Ende landen wir bei Starbucks, um uns bei einer großen, dampfenden Tasse Kaffee zu erholen. Während ich warte, erzählen mir zwei betrunkene Jungens etwas von laktosefreier Milch und dass sie gerne mal die Kaffeebohnen klauen, es ist das erste Mal an diesem Tag, dass ich lauthals lachen muss und mich entspanne. Dafür Jungs: Danke!

Es war blanker Horror. Vielleicht waren wir beide auch nur etwas sehr naiv, dass wir ausgerechnet an diesem Tag losgelaufen sind. Zwar habe ich dieses Jahr immer noch keinen Glühwein getrunken, aber eins ist sicher: In der Innenstadt probiere ich das sicherlich nicht mehr. Meine Weihnachtsgeschenke gehe ich übrigens nächste Woche einkaufen und zwar am Vormittag! Eine Zeit, in der die breite Masse arbeiten muss, während ich fauler Student schon frei habe 😉 .