Hausmannskost in Berlin: Hier kann man noch „Futtern wie bei Muttern“

      Kommentare deaktiviert für Hausmannskost in Berlin: Hier kann man noch „Futtern wie bei Muttern“

Auf den Straßen von Berlin machen sich die unterschiedlichsten Gerüche breit: Indisch, chinesisch, vietnamesisch, thai- es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Nun habe ich aber auch hin und wieder mal Gäste aus dem Ausland. Die lieben unsere schöne Stadt, möchten aber auch mal die gute alte deutsche Hausmannskost probieren. Wer seinen Besuchern ein Geschmackserlebnis bieten möchte, der sollte die folgenden Tipps zum „Futtern wie bei Muttern“ einmal ausprobieren.


Mama ist die Beste! Sobald man Zuhause ausgezogen ist, vermisst man ihre Kochkünste auch recht schnell. Es gibt immer mehr Gaststätten und Imbisse in Berlin, die unter dem Motto „Futtern wie bei Muttern“, deutsche Hausmannskost vom Feinsten anbieten.

Die alteingesessenen Läden in Berlin- oder: Hip ist anders!

Charme sucht man in diesen Gaststätten vergebens. Das Interieur erinnert noch immer an das erste Jahr nach der Eröffnung. Beim Schusterjungen an der Danziger Straße/Lychener Straße im Prenzlauer Berg wird das besonders deutlich. Wer es nicht glaubt, der sollte sich einmal die Slideshow auf der Webseite ansehen. Die Möbel sehen noch aus, wie vor über 20 Jahren. Den Laden gibt es auch schon richtig lange. Immerhin bekommt man hier ordentlich etwas auf die Teller. Riesige Portionen, die eine Überfressen-Garantie mitliefern, weil alles so unfassbar lecker ist.

Im Schusterjungen wird schon seit ungefähr 100 Jahren die Kiezbevölkerung bekocht und versorgt. Früher öffnete der Laden sogar schon morgens um 6 Uhr, um die Arbeiter, die aus der Nachtschicht kamen mit allem Notwendigen zu versorgen, also Buletten, Bockwurst und eine ordentliche Molle. Was will ein Arbeitsmann mehr! Inzwischen ist der Schusterjunge richtig international geworden. Die Speisekarte gibt es in mehreren Sprachen und die Gäste kommen aus allen Himmelsrichtungen. Gutes Essen ist eben wichtiger als eine trendige Ausstattung.

Zum Schusterjungen, Danziger Straße 9 10435 Berlin, www.zumschusterjungen.com

Und dann gibt es da noch einen Laden, es ist eine Fleischerei mit integriertem Imbiss, wo ich meine Gäste am liebsten hin entführe. Bis jetzt waren auch immer alle restlos begeistert. Es ist die Fleischerei Domke an der Warschauer Straße im Friedrichshain. Auch wenn es voll aussieht, man bekommt immer einen Platz, wo man sich hinsetzen und die Mammutaufgabe, den übervollen Teller leer zu essen, angehen kann. Kein Essen kostet über 6 €. Und in gemütlicher Fleischerei-Atmosphäre oder im Schaufenster sitzend und vorbeigehende Leute beobachtend lässt man es sich so richtig gut schmecken. Dass es dort lecker Deftiges gibt, muss sich auch herumgesprochen haben. Die Fleischerei Domke ist bis spät abends und sogar sonntags geöffnet. Wer sich also nach einem Flohmarktbesuch auf dem Boxhagener Platz ein deftiges Mittagessen gönnen möchte, sollte dort hingehen.

Fleischerei Domke, Warschauer Str. 64, Ecke Kopernikusstr., 10243 Berlin

Neues in Punkto Hausmannskost in Berlin

Ganz in der Näher der Fleischerei Domke, ebenfalls im schönen Friedrichshain, gibt es noch das Kurhaus Korsakow. Dort sitzt man in einem wirklich gemütlichen Lokal, bekommt angemessene Portionen zu angemessenen Preisen. Die Einrichtung ist eine Mischung aus alt Berliner Kneipe und szenigem Café mit Poltermöbeln von der BSR- so richtig Berlin eben. Die Qualität des Essens ist sehr gut. Gegenteilige Meinungen gibt es eher selten, aber irgendwer hat ja immer etwas zu meckern. Die angebotene Küche wird als berlinerisch-brandenburgisch bezeichnet. Vom Havelzander, über Rehrücken bis zur Kalbsleber mit Zwiebelringen und Äpfeln, ist also alles dabei. Die Speisekarte wechselt wöchentlich, sodass es auch immer etwas Abwechslung auf den Tisch gibt. Besonders witzig finde ich ja die Happy Hour. Zwischen 17 und 18 Uhr, gibt es alle Gerichte der Wochenkarte zum halben Preis.

Kurhaus Korsakow, Grünberger Straße 81, 10245 Berlin

Geht man weg aus dem Friedrichshain und hinein nach Kreuzberg, kann man es sich bei Mutti Kreuzberg schmecken lassen. Der Laden ist kein ausgewachsenes Restaurant, eher ein gemütliches Bistro. Hier futtert man auch tatsächlich noch wie bei Muttern. Die Gäste dürfen nämlich den beiden Köchen bei ihrer Arbeit zuschauen. Naschen am Topf wird allerdings nicht so gern gesehen. Das Essen ist preislich günstig, es ist frisch und schmeckt wirklich großartig. Neben wahren Klassikern wie Rouladen, kommen hier auch Spätzle und Maultaschen auf den Tisch. Wenn ich das nächste Mal Besuch habe und die wollen schwäbische Küche genießen, dann gehe ich mit ihnen zu Mutti Kreuzberg.

Mutti Kreuzberg, Großbeerenstrasse 36, 10965 Berlin

Werbung