Hamburger Partytradition: Der Kiez

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Ob man nun feiern, trinken, shoppen, poppen oder nur eine Nacht die kuriosesten Gestalten Hamburgs kennenlernen möchte: Der Kiez ist dafür die beste Anlaufstelle.

Auf demKiez wird nie geschlafen. Es wid getrunken, gefeiert, geredet, gepoppt, sich gehauen. Freunde und Feinde, Touris und waschechte Hamburger treffen sich auf dem Kiez. Freundschaften werden geschlossen und gehen auseinander. Auf dem Kiez ist man nie allein- egal wann man da ist. Immer ist was los.

Die Reeperbahn
Die Reeperbahn ist die zentrale Straße auf dem Kiez. Sie ist etwa 930 Meter lang und verläuft vom Millerntor in Richtung Westen bis hin zum Nobistor (Hamburg-Altona), wo sie in die Königstraße übergeht. Hier findet man den Beatles-Platz, Erotikshops, Bars, Discotheken, die Große Freiheit, der Hans-Albers-Platz und die Davidwache, sowie der Spielbudenplatz mit dem bekannten Panoptikum, dem St. Pauli Theater, dem Schmidt

Theater und dem Operettenhaus. Seit drei Jahren lockt hier auch das Reeperbahnfestival zu einem Besuch und die bekannte Transe Olivia Jones lockt mit einer Kiezführung. Seit knapp einem Jahr herrscht übrigens absolutes Waffenverbot auf dem Kiez.

Der Hans-Albers-Platz
Der Hans-Albers-Platz hat einen ganz bestimmten Flair. Hier reiht sich eine Bar nach der nächsten ein, die den ganz bestimmten Hamburger Flair verströmen. Für jeden ist was dabei: Egal ob man schlemmen oder was trinken (zum Beispiel im King Calavera) möchte, hier wird jeder fündig. Die Preise sind größenteils human und die Atmosphäre ist sehr familär in den Clubs- aber es ist eben auch recht eng an den Wochenenden.

Die Große Freiheit
Die Gr. Freiheit wurde 1610 angelegt, gehört aber erst seit 1938 zu St. Pauli und somit zu Hamburg, als die Nationalsozialisten die Stadtteilgrenzen analog den Grenzen der NSDAP-Parteibezirke veränderten. Sie ist eine Abzweigung der Reeperbahn mit Erotikclubs, Bars und Diskotheken wie zB. dem Susi, der Gr.Freiheit 36 (hier wurden die Beatles bekannt) dem Grünspan oder dem Hard Rock Café.

Die Herbertstraße

Hier haben nur die Herren der Schöpfung ab 18 Jahre Zutritt.Frauen, Kinder und

Fotografen müssen draußen bleiben. Generell wird hier auf ca. 60 Metern Prositution

betrieben. Da ich selbst Frau bin, kann ich nur Hörensagen weitergeben 🙂 In der Herbertstraße sitzen die Huren in Fenstern, also praktisch in Schaufenstern und locken somit ihre Freier an bzw. sprechen diese an. Gerüchten zufolge haben es „Eindringlinge“ nicht leicht – eine Ladung Wasser soll wohl das harmloseste sein, dass man abbekommt. Ich kann das aber und will das nicht bestätigen 😉

Der Hamburger Berg
Unter der napoleonischen Besatzung Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Hamburger Berg von den Franzosen vollständig abgerissen – wiederum, um vor dem nunmehr von Frankreich besetzten Hamburg freies Schussfeld zu haben. Nach dem Abzug der Franzosen wurde der Vorort sehr schnell wieder aufgebaut; bereits

1820 war der vorherige Zustand wieder hergestellt. Heute wird der „Hamburger Berg“ als Partymeile genutzt, jedoch erinnert nur noch noch eine Seitenstraße der Reeperbahn – sie hieß bis 1938 Heinestraße, an den Hamburger Berg.

Die Davidstraße
Hier liegt die bekannteste Polizeiwache Deutschlands– die Davidwache. Fritz Schumacher baute 1913 den, mittlerweile unter Denkmalschutz gesetz

ten, Backsteinbau, der ständige Polizeipräsenz repräsentiert und durch etliche Filme bekannt ist und immer noch gerne für Filme genommen wird. 120 Polizeibeamte in vier Schichten kümmern sich auf dem Kiez um Recht und Ordnung.