Die Twilight-Variante für Köln: Der Vampir von Melaten

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Nachdem Regionalkrimis für Köln seit langem ein großer Erfolg sind, war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis auch ein anderes Genre Besitz von der Stadt ergreift. Die Blutsaugerwelle jedenfalls, die seit der „Twilight“-Saga die erstaunlichsten Blüten trägt, schwappt jetzt am Rheinufer an. Mit dem „Vampir von Melaten“ leistet der Emons Verlag einen ersten Beitrag.

Gardis Schöneborn braucht dringend eine aufregende Story. Nach sechs Wochen im Krankenhaus findet die junge Journalistin ihren Platz doch tatsächlich von der Tochter ihres Verlegers besetzt. Zeit also, sich zu beweisen. Die Chance bietet sich umgehend: Der ebenso legendäre wie geheimnisvolle Starpianist Luc d’Auber kommt für ein Konzert nach Köln. Nie zuvor hat jemand dem Musiker ein Interview abringen können, und so setzt Gardis alles daran, die erste zu sein. Doch als d’Auber überraschend ihre Hilfe sucht, geraten die Dinge außer Kontrolle. Ein Vampirjägerorden ist den beiden auf den Fersen, und es stellt sich die entscheidende Frage: Ist der berühmte Pianist etwa der berüchtigte Vampir von Melaten?

Den Literaturnobelpreis wird Autor Oliver Buslau zwar kaum gewinnen, aber die Verbindung von bewährter Vampirgeschichte und Kölner Lokalkolorit hat durchaus ihren Reiz. 1962 in Gießen geboren, arbeitet der studierte Germanist als freier Autor und Musikjournalist. Darüber hinaus ist er Herausgeber von „TextArt“, einem Magazin für kreatives Schreiben.

Eine ganze Reihe von Regionalkrimis gehen bisher bereits auf sein Konto. Bekannteste Figur aus seiner Feder ist der Wuppertaler Privatdetektiv Remigius Rott. Auch klassische Musik spielt in seinen Romanen immer wieder eine Rolle, und so muss es wenig wundern, dass der „Vampir von Melaten“ (vermeintlich?) ein Musiker ist – was er übrigens mit einem weiteren seiner Gattungskollegen teilt. Lestat, der schöngeistige Blutsauger aus den „Vampire Chronicles“ von Anne Rice versuchte sich immerhin ziemlich erfolgreich als Rockstar.

Ob aus dem einmaligen Ausflug in die Kölner „Unterwelt“ allerdings ein durchsetzungsfähiger Trend wird, bleibt abzuwarten.

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