Das Buchstabenmuseum in Berlin – Wie das Salz in der Suppe

Das Berliner Buchstabenmuseum sammelt Buchstaben und Schriftzüge aller Art und will sie für die Nachwelt erhalten. In allen Größen, Formen und Materialien sollen hier die Familienmitglieder des ABC eine Heimat finden.

Gegründet wurde das Buchstabenmuseum im Jahr 2005 von der Kommunikationsdesignerin Barbara Dechant und Anja Schulze, Mitarbeiterin bei der Stiftung Stadtmuseum Berlin. Die beiden Frauen beschränken sich jedoch nicht nur auf das ABC, welches man in der deutschen Buchstabensuppe in Nudelform findet, sondern sie möchten alles sammeln –  unabhängig von Kultur, Sprache und Schriftsystem.

Das Buchstabenmuseum als Recycling-Unternehmen

Das Stadtbild wurde seit hunderten Jahren von Schriftzügen geprägt: leuchtend, verschnörkelt, riesig groß, aus Eisen, Plastik oder Beton. Jede Firma hat ihr eigenes Logo und meist auch ihre eigene Schrift. Mit dem Verschwinden traditioneller regionaler Unternehmen gehen auch Schriften verloren, das Stadtbild wird durch baulichen Regulierung einheitlicher. Die beiden Frauen, die ebenfalls den Verein Buchstabenmuseum e.V. gegründet haben, wollen in ihren Hallen abmontierte Schriftzüge und Buchstaben einlagern und ausstellen. Die Wiederverwendung des ABC macht aus dem Museum ein Recycling-Unternehmen.

Buchstaben außerhalb ihres ursprünglichen Kontextes

Die Buchstaben und Schriften werden im Museum nicht zur neuen Firmenwerbung, sondern sie sind herausgelöst aus ihrem eigentlichen Sinnzusammenhang. Dem Besucher wird jedoch für seine Bildung auch die Geschichte des einzelnen ABC-Kunstobjektes näher gebracht. Schließlich ist Typografie als Kunst ein Mittel, welches das Bewusstsein des Menschen wieder für das substantielle Kommunikationsmittel der Gesellschaft – die „Zeichen-Sprache“ – schärft.

Schaudepot:

Leipziger Straße 49, 10117 Berlin
Besichtigung nach Voranmeldung unter

kontakt@buchstabenmuseum.de

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1 comment on “Das Buchstabenmuseum in Berlin – Wie das Salz in der Suppe

  1. Lukas | Blogonade

    Das ist ja eine witzige Idee für ein Museum! Habe ich noch nie gehört, dass es das in Berlin gibt. Danke also für den guten Tipp. Besichtigung ist aber wirklich nur nach Anmeldung möglich?
    Viele Grüße von der Blogonade
    Lukas

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