Brand am Schulterblatt

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Bestimmt habt ihr es schon gelesen: Am vergangenen Wochenende brannte in der Nacht zu Sonntag in der Sternschanze am Schulterblatt 35 ein großes Wohnhaus. Brandherd war ein Müllcontainer im Hinterhof. Einige Bewohner der oberen Stockwerke mussten mit einer Drehleiter aus dem Haus gerettet werden, weil das Treppenhaus bereits völlig verqualmt war. Es wird nun zwecks Brandstiftung ermittelt. Das Feuer konnte sich so rasch ausbreiten, weil das Haus nur wenige Tage zuvor eine neue Wärmedämmung erhalten hatte: Mit einer dicken Styroporschicht.

Ungewollter Brandbeschleuniger

Passanten hatten gegen kurz nach Mitternacht die Polizei gerufen, als sie die brennende Mülltonne bemerkten. Bis die Löschfahrzeuge an Ort und Stelle waren, hatten sich die Flammen bereits bis in Dachgeschoss gefressen. Die dicken Styroporplatten haben einen Effekt wie ein starker Brandbeschleuniger und sind kaum noch zu stoppen, wenn sie sich erst einmal entzündet haben.

Das Haus: unbewohnbar

Mit mehreren Rettungsfahrzeugen und zahlreichen Einsatzkräften konnte der Brand gegen Morgen schließlich gelöscht werden, aber alle Bewohner mussten evakuiert werden und bei Freunden, Verwandten oder in Ausweichquartieren unterkommen. Das Gebäude, das neben den Wohnungen auch eine Spielhalle und das Restaurant „Grill of Arabia“ beherbergt hatte, ist nun unbewohnbar. Alle Wohnungen sind voll schwarzem Ruß, Scheiben von der Feuerwehr eingeschlagen, das sechsstöckige Haus komplett abgesperrt und die ehemals weiße Fassade teilweise schwarz vom Ruß.

Die Feuerwehr kritisierte die allerorts übliche Verwendung der günstigen Styropordämmmethode. Materialien wie beispielsweise Steinwolle seien nicht brennbar, allerdings teurer.
Nun sind Brandermittler und -experten auf Spuren- und die Polizei auf Zeugensuche. Kurz bevor der Brand begann, seien verdächtige Personen an der Mülltonne im Hinterhof bemerkt worden. Bis die Bewohner in ihre Wohnungen zurückkehren können, wird noch einige Zeit vergehen.

Zeugenaufruf

Brandermittler des Hamburger Landeskriminalamts 45 bitten alle Personen, die in der Nacht zum 24.11 etwas Verdächtiges bemerkt haben, sich unter der Telefonnummer 4286-56789 an den Kriminaldauerdienst zu wenden. Gegen Mitternacht wurden zwei männliche Personen den Container gesehen, die nun als wichtige Zeugen gesucht werden. Es ist noch unklar, ob die Brandstiftung fahrlässiger oder vorsätzlicher Ursache war.

 

Bild: Na Dine