Berlin: Stadt für Wohnprojekte, Hausbesetzung und alternatives Wohnen

Berlin gilt als die Stadt für Künstler und Freidenker in Deutschland und ist daher auch ein Ort, wo Hausbesetzung, Wohnprojekte und alternatives Wohnen zum Stadtbild gehören.


In Berlin hat die Hausbesetzung sowie alternatives Wohnen in Form von Wohngemeinschaften und Hausprojekten eine lange Tradition. Auch wenn mit dem Verkauf vom Kunsthaus Tacheles und der Räumung vom letzten besetzten Haus „Liebig 14“ die wohl bekanntesten autonomen Lebensräume Geschichte sind. Trotz der wachsenden Gentrifizierung, entstehen immer wieder neue Ideen für gemeinschaftliches Leben in der Großstadt, die den immobilienwirtschaftlichen Veränderungen entgegenstehen.

Alternatives Wohnen in Berlin: Wohngemeinschaft und Hausprojekt

Für viele Künstler, Freidenker und Individualisten stellt Berlin in vielerlei Hinsicht DIE Hauptstadt des Landes dar. Im Verhältnis zu anderen Großstädten in Deutschland sind die Mieten in Berlin noch relativ günstig, das kulturelle Angebot riesig und die Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung und Mitgestaltung noch nicht ausgeschöpft. Auch wenn immer mehr große Investoren und Immobilienfirmen Wohnflächen, öffentlichen Raum und Gebäude aufkaufen, gibt es doch immer wieder innovative Projekte für eine alternative Nutzung des städtischen Raumes.

Als Stadt mit zahlreichen Universitäten und Hochschulen, sind WGs nur ein Beispiel für das Zusammenleben und Wohnen in Berlin. Neben der typischen Studenten-WG kann man jedoch auch zunehmend Wohngemeinschaften finden, in denen beispielsweise verschiedene Generationen gemeinsam leben oder wo sich Senioren den Wohnraum und Alltag teilen. Wer ein Pflegeheim in Berlin finden möchte, bei dem das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt, hat wahrscheinlich größere Probleme, als bei der Suche nach einem alternativen Haus-oder Wohnprojekt, in dem Menschen vergleichsweise günstig und zudem noch bis ins hohe Alter selbstbestimmt und in Gesellschaft leben können.

Hausprojekt M29: Kollektives Wohnen in der Hauptstadt

Hinter dem Titel „Hausprojekt M29“ verbirgt sich eine Gruppe von Menschen, die ein selbstverwaltetes Haus in der Malmöer Straße, am Rand des Prenzlauer Bergs im Norden Berlins, bauen und beziehen wollen. Insgesamt soll für 20 Personen ein Wohn- und Lebensraum geschaffen werden, in dem sie hierarchiefrei und gleichberechtigt zusammenleben und dabei politische Optionen, fernab der gängigen Strukturen ausloten wollen. Außerdem sollen Gemeinschafts- und Projekträume entstehen, wobei beispielsweise eine offene Werkstatt sowie eine Bibliothek geplant sind aber auch Platz für öffentliche Veranstaltungen vorgesehen ist. Die Mieten sollen sich in dem Hausprojekt nicht nach der Quadratmeterzahl, sondern nach den finanziellen Möglichkeiten jedes Einzelnen richten, was nur einen Ausdruck der basisdemokratischen Ausrichtung des Kollektivs darstellt. Die Bebauung des Grundstücks hat bereits begonnen, bei der auch großer Wert auf Nachhaltigkeit und Energie-Effizienz gelegt wird. So sind zum Beispiel eine Solarthermie-Anlage auf dem Dach und eine Vorrichtung zum Auffangen und Nutzen von Regenwasser vorgesehen.

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1 comment on “Berlin: Stadt für Wohnprojekte, Hausbesetzung und alternatives Wohnen

  1. Leo

    Hey bin mit meiner Freundin auf der Suche nach nem guten, alternativen Ort zum wohnen ! das Projekt m29 hoert sich auf jeden fall interessant an, wie koennte ich denn jemanden kontaktieren um mitzuwirken und generell kontakt aufzunehmen ? Gruesse Leo

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